So üppig wie hier der Wald „Vallée de Mai“ auf der Seychellen-Insel Praslin wird ein Palmengarten hierzulande eher nicht wachsen. Doch es gibt einige Sorten, die auch Minusgrade überstehen und sich für Gärten in Mitteleuropa eignen. Foto: dpa

So pflegt man die tropische Gewächse auf der Terrasse und im Garten, damit sie auch die kalte Jahreszeit überleben.

Stuttgart - Zu einem exotischen Garten gehören Palmen. Viele dieser tropischen Gewächse sind kälte- und frostempfindlich, einige jedoch überleben auch bei Frosttemperaturen von –10 bis –15 °C. Ein Überblick.

Zwergpalme

Die Zwergpalme (Chamaerops humilis) ist auch in den südlichen Ländern von Europa heimisch und wird deshalb vielfach als Europäische Zwergpalme bezeichnet. Die Pflanzen erreichen in Kultur eine Höhe von 1,0 bis 1,5 Metern. Auffallend sind die fächerförmigen, tief geschlitzten Blätter und die dornigen Blattstiele. Ihr Wuchscharakter ist auch im Artnamen verewigt, denn humilis bedeutet so viel wie niedrig. Sie bildet erst in einem gewissen Alter einen Stamm aus. Die Zwergpalme kann Frosttemperaturen bis –14 °C schadlos überstehen. Wird es kälter, empfiehlt sich ein Winterschutz. Die Zwergpalme schätzt einen sonnigen Standort im Freien. Kübelpflanzen sollten bei sehr tiefen Wintertemperaturen für eine gewisse Zeit in einen schützenden Raum gebracht werden.

Chinesische Hanfpalme

Eine der bekanntesten widerstandsfähigen Palmen ist die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei). Sie ist in Asien, vor allem in China und Japan beheimatet und entwickelt dort je nach Klima und Standort einen vier bis acht Meter hohen Stamm. Die fächerförmigen Blätter sind glänzend grün und die Blattstiele tragen am Grunde neben einigen Dornen ein äußerst zähes Fasergewebe, aus dem in der Heimat Matten, Taue usw. angefertigt werden.

Diese Palme verträgt bei einer Kultur im Garten oder auf der Terrasse Frosttemperaturen im Allgemeinen bis –17 °C. Wird sie im Freien überwintert, sollte aber auf jeden Fall der Schnee von den Blättern entfernt werden, damit diese nicht abbrechen. Zudem ist ein gewisser Winterschutz trotz der Härtegrade zu empfehlen. In kühlen Wintergärten ist sie aufgrund ihres Wuchscharakters nicht so gut für niedere Räume geeignet. Deshalb ist es wichtig, bei einem Einkauf die Unterschiede zu kennen und die richtige Gattung bzw. Art auszuwählen – und sie nicht mit der Zwergpalme zu verwechseln, die oft auch als Fächerpalme bezeichnet wird.

Zwerg-Hanfpalme

Nicht ganz so hoch wie ihre chinesische Verwandte wird die Zwerg-Hanfpalme Trachycarpus wagnerianus. Sie erreicht nach vielen Jahren eine Höhe von etwa fünf Metern und übersteht Temperaturen von –15 bis –18 °C. In Gegenden mit härteren Wintern sollte man einen Jutesack über die Pflanze ziehen oder eine Strohmatte darum befestigen. Ideal ist ein etwas geschützter Platz in der Nähe des Hauses oder der Terrasse. Die sonstigen Ansprüche sind nicht besonders hoch. So können sie in einer Kübelpflanzen- oder Einheitserde kultiviert werden. Natürlich sind auch eigene, humose, mittelschwere Mischungen möglich.

Beim Umtopfen ist etwas Vorsicht geboten. Junge Wurzeln sind häufig brüchig und sollten nicht beschädigt werden. Während der Kultur ist immer auf eine gleichmäßige, mäßige Feuchtigkeit zu achten. Zusätzliche Düngergaben sind mit einem Volldünger bei Bedarf ab März bis August zu verabreichen. Gegen Herbststürme hilft es, die Palmwedel mit einem Seil locker an mehreren Stellen zusammenzubinden.