Der Ex-Präsident des VfB Stuttgart weist in der Datenaffäre jede Schuld von sich. (Archivfoto) Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Der ehemalige VfB-Präsident Wolfgang Dietrich hat gegenüber der „Bild“-Zeitung gesagt, dass er während seiner Amtszeit nichts über die angebliche Weitergabe von Mitgliederdaten an Dritte wusste.

Stuttgart - Ex-Präsident Wolfgang Dietrich war nach eigener Aussage nicht über die angebliche Weitergabe von Mitgliederdaten an Dritte vor und während seiner Amtszeit beim VfB Stuttgart informiert. „Nein, das war ich nicht“, sagte der 72-Jährige der „Bild“-Zeitung (Donnerstag).

„Ich wusste weder Bescheid über die damaligen angeblichen vertraglichen Vereinbarungen im Frühjahr 2016 zwischen dem VfB und dem Dienstleister. Und genauso wenig über die damals angeblich beauftrage Präsentation unter der Überschrift ‚Guerilla-Marketing-Kampagne’. Beides kann ja nur, wenn überhaupt, für die ursprünglich im Juli 2016 geplante und später von meinem Vorgänger abgesagte Ausgliederung gedacht gewesen sein.“

Datenaffäre belastet VfB schwer

Auch über „weitere ergänzende oder aktualisierte Daten-Lieferungen, die während meiner Amtszeit stattgefunden haben sollen“ sei er „nicht informiert“ gewesen, sagte Dietrich. Der gebürtige Schwabe war von Oktober 2016 bis Juli 2019 Präsident des Fußball-Bundesligisten.

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Wie der „Kicker“ vor einigen Monaten berichtete, soll der VfB im Frühjahr 2016 eine Kooperation mit einer PR-Agentur geschlossen und wiederholt Mitgliederdaten weitergegeben haben - unter anderem, um die 2017 beschlossene Ausgliederung der Profiabteilung voranzutreiben. Die Datenaffäre belastet den Club bis heute schwer. Mit ihrer Aufklärung hat Dietrichs Nachfolger Claus Vogt die Kanzlei Esecon beauftragt.