Weggefährten in der Nationalmannschaft: Kevin Kuranyi (li.), Mario Gomez. Foto: Baumann

Für Kevin Kuranyi steht fest: Die Rückkehr von Mario Gomez zum VfB ist für den Bundesliga-Aufsteiger ein großer Schritt nach vorne. Warum er sich so sicher ist und wie die Mannschaft ihm helfen muss, sagt er im Interview.

Stuttgart - Kevin Kuranyi und Mario Gomez kennen sich aus gemeinsamen Tagen beim VfB Stuttgart und in der Nationalmannschaft. Kuranyi ist überzeugt, dass sich Gomez auch beim VfB durchbeißen wird. „Er ist bodenständig und hat viel Kampfgeist und Wille“, sagt der 35-Jährige.

Herr Kuranyi, was sagen Sie zum Wechsel von Mario Gomez zum VfB?
Ich finde, das ist eine super Idee, und ich werde Mario jetzt gleich von Brasilien aus dazu gratulieren. Es zeigt, dass der VfB eine gute Adresse ist, und Mario hat in seiner Karriere eindrucksvoll bewiesen, dass er in der Bundesliga etwas reißen kann.
Der VfB dürfte Gomez sicher im Köcher gehabt haben, sonst hätte der Verein Simon Terodde nicht schon zum 1. FC Köln abgegeben.
Klar, der VfB-Sportdirektor Michael Reschke ist ein schlauer Kerl.
Wird sich der VfB dadurch verbessern?
Auf jeden Fall. Für den VfB ist das ein Riesengewinn, ein Riesenschritt nach vorne. Terodde wird seine Sache in Köln auch gut machen, aber der VfB ist jetzt schon besser aufgestellt.
Ist Mario Gomez nicht schon über seinem Zenit?
Zunächst einmal muss man einfach auch realistisch bleiben: Ein Mario Gomez in seiner absoluten Blütezeit Mitte 20 wäre für den VfB finanziell nicht realisierbar gewesen. Jetzt hatte man die Chance ihn zu holen – und diese auch genutzt. Doch unabhängig davon, bin ich sicher, dass Mario mit seinen 32 Jahren noch zwei, drei Jahre auf höchstem Niveau spielen kann. Er hat so viel Erfahrung, dazu Biss, Kampfgeist und Wille – er wird dem VfB helfen, aber die Mannschaft muss ihn auch unterstützen.
Inwiefern?
Mario braucht Vorlagen, damit er zu Chancen kommt. Das war ja auch etwas das Problem von Terodde, der in der zweiten Liga diese Möglichkeiten bekam. In diesem Bereich muss sich der VfB verbessern.
Stichwort zweite Liga: Glauben Sie, dass Gomez auch bei einem Abstieg für den VfB spielen würde?

Das kann ich natürlich nicht exakt beurteilen. Aber Mario ist ein charakterstarker, bodenständiger Kerl. Er hat sich für seine alte Liebe in seiner Heimat entschieden, deshalb denke ich schon, dass er auch die zweite Liga irgendwie einkalkuliert hat. Aber ich kann alle VfB-Fans beruhigen: So weit wird es nicht kommen.