Jochen Behle hat auch mit 60 Jahren noch jede Menge zu sagen. Foto: imago/Gerhard König

Die Frage eines TV-Kommentators begleitet den Ex-Langläufer Jochen Behle noch immer. Auch an seinem 60. Geburtstag – an dem wir fragen: „Wo ist Behle?“

Stuttgart - Es gibt ja Menschen, die verdrehen wichtige geschichtliche Zusammenhänge. Peter Schlickenrieder, zum Beispiel. Der Bayer ist Bundestrainer der deutschen Langläufer – und stellte im vergangenen Jahr die Frage: „Wer ist Behle?“ Gut, das war als Retourkutsche gedacht für die Kritik, die der frühere Chefcoach am aktuellen Team geübt hatte. Aber richtig war das nicht. Denn seit 1980 weiß man: Es heißt nicht „Wer ist Behle?“ Die korrekte Frage lautet: „Wo ist Behle?“

Lesen Sie hier: Der aktuelle VfB-Kader und seine Perspektiven

Denn der Sauerländer war als Teilnehmer an den Olympischen Spielen in Lake Placid mit Zwischenbestzeit in der Loipe unterwegs gewesen, ist dann aber von den TV-Kameras derart vernachlässigt worden, dass der damalige (und mittlerweile verstorbene) Kommentator Bruno Moravetz wieder und wieder die Frage nach dem Verbleib des Langläufers formulierte. „Wo ist Behle?“, fragte er stets – und dachte sich hinterher wohl: „Wo war ich nur mit meinen Gedanken?“ Denn angeblich war der Reporter im Nachgang gar nicht glücklich mit seiner Leistung am Mikrofon und erwartete schon böse Worte aus der Chefetage. Was er nicht ahnte: Sein Spruch hatte fortan Kultcharakter.

Lesen Sie hier: Heuert Ralf Rangnick beim AC Milan an?

Auch an diesem Dienstag noch, wenn Jochen Behle 60 Jahre alt wird. „Der ist geblieben, aber ich verbinde damit nichts Negatives, deswegen habe ich damit auch kein Problem“, sagt der Jubilar, der heute selbst TV-Kommentator und auch Jahre nach seinem Aus als Bundestrainer noch nah dran am Langlaufsport ist. So viel also ist klar, eine Frage aber bleibt. Natürlich: „Wo ist Behle – an seinem 60. Geburtstag?“ Die Antwort: In Holland am Strand. Hätten wir das endlich geklärt.