Der 28-Jährige soll an der Erschießung von fünf syrischen Armeeangehörigen in Palmyra beteiligt gewesen sein. Foto: dpa

Die Bundesanwaltschaft fordert, einen 28-Jährigen aus Bremen wegen sechsfachen Mordes anzuklagen. Das ehemalige Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat soll Mittäter in sechs Mordfällen sein.

Hamburg - Ein in Haft sitzendes Ex-Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) soll nach dem Willen der Bundesanwaltschaft als Mittäter wegen sechsfachen Mordes angeklagt werden. Dem 28-Jährigen aus Bremen werde vorgeworfen, 2015 auf einem Marktplatz im syrischen Palmyra an der Erschießung von fünf syrischen Armeeangehörigen sowie eines sunnitischen Predigers beteiligt gewesen zu sein, sagte der Hamburger Gerichtssprecher Kai Wantzen am Mittwoch. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ darüber berichtet.

Der Generalbundesanwalt stütze seine Anklage auf Videomaterial, das erst nach der Verurteilung des Angeklagten im Juli vergangenen Jahres bekannt geworden sei, sagte Wantzen. Das frühere IS-Mitglied war vom Hanseatischen Oberlandesgericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Mann hat sich nach dem damaligen Urteil der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation im Ausland schuldig gemacht und gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen. Er hatte nach Überzeugung des Gerichts die Abkehr vom Terrorismus geschafft und half zudem bei der Aufklärung weiterer Taten im Zusammenhang mit dem IS.