„Ophelia“ peitscht die Wellen an die Westküste von Irland. Foto: AP

„Bleiben Sie drinnen, bis der Sturm vorbeigezogen ist“, warnt Irlands Ministerpräsident Varadkar. Für zwei Menschen kommt die Warnung zu spät. Sturm „Ophelia“ fordert ein erstes Todesopfer und schneidet Tausende von der Stromversorgung ab.

Dublin/Belfast - Zwei Menschen sind am Montag bei Unfällen im Zusammenhang mit dem Ex-Hurrikan „Ophelia“ ums Leben gekommen. Ein Mann Anfang 30 kam im Süden Irlands bei einem Unfall mit einer Motorsäge um. Er hatte versucht, einen umgestürzten Baum zu beseitigen, wie die Polizei mitteilte. Eine etwa 50-jährige Frau starb, als ihr Auto am Montag im Südosten des Landes von einem umstürzenden Baum getroffen wurde.

„Bleiben Sie drinnen, bis der Sturm vorbeigezogen ist“

Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar leitete eine Sitzung des nationalen Krisenstabs. „Bleiben Sie drinnen, bis der Sturm vorbeigezogen ist“, sagte Varadkar bei einer Pressekonferenz in Dublin. „Es ist ein sehr gefährlicher Sturm. Als es zuletzt so einen heftigen Sturm gab, verloren elf Menschen ihr Leben.“

Der Sturm erreichte am Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern die irische Küste. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren um die Mittagszeit etwa 120 000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten.

„Ophelia“ ist bereits der zehnte Hurrikan, der sich in dieser Saison über dem Atlantik zusammengebraut hat. Der Hurrikan erreichte Mitte vergangener Woche südwestlich der Azoren seinen Höhepunkt, seitdem bewegt er sich in Richtung Nordosten. Starke Winde wurden auch für den Norden und Westen Großbritanniens vorausgesagt.

Kaum Auswirkungen in Deutschland

Auch im britischen Nordirland öffneten die Schulen am Montag nicht. Der britische Wetterdienst warnte vor umherfliegenden Trümmerteilen. Auch mit Stromausfällen und Überschwemmungen in Küstennähe sei zu rechnen.

Starke Winde wurden auch für den Norden und Westen Großbritanniens vorausgesagt. „Ophelia“ weckt Erinnerungen an den „Great Storm“ (großen Sturm), der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Bei dem Unwetter starben 18 Menschen.

Auswirkungen des Ex-Hurrikans „Ophelia“ waren in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kaum zu spüren. „Tanja“ sorge weiter für schönes Herbstwetter. Das Hoch bringt milde Luft aus dem Südwesten in die Mitte Europas, wie DWD-Meteorologe Helge Tuschy in Offenbach am Montag sagte. Das schöne Herbstwetter hält sich laut der Vorhersage noch bis Donnerstag.