Christian Wulff fordert eine klare Abgrenzung von rechten Stimmungsmachern. Foto: dpa

Der große Flüchtlingszuzug wird sich für Deutschland nach Einschätzung des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff zu einem ähnlichen Glücksfall entwickeln wie die deutsche Einheit.

Hannover - In einigen Jahren werde Deutschland auf den Flüchtlingszuzug als einen großen Moment seiner Geschichte zurückblicken, sagte Wulff am Dienstag in Hannover. Dem stünden einige Fehleinschätzungen und Probleme, die es bei der Aufnahme der Flüchtlinge ebenso wie bei der Einheit gegeben habe, nicht im Wege. „Die Chancen sind groß, dass der Flüchtlingszuzug zu einem Glücksfall der deutschen Geschichte wird.“

Abgrenzung von rechten Stimmungsmachern

Wulff forderte außerdem eine klare Abgrenzung von rechten Stimmungsmachern. Die demokratischen Parteien müssten viel klarer und selbstbewusster auftreten und sich Apokalyptikern und Fake-News-Produzenten deutlich entgegenstellen. Die Lage im Land sei viel besser als die oftmals verbreitete schlechte Stimmung. Wulff warnte bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung aus Anlass seines 60. Geburtstags am Mittwoch vor dem Verschwimmen der Grenzen zwischen Patriotismus und Nationalismus. Dieser habe Deutschland immer ins Unglück geführt.