Condor will sich von etwa 150 Flugbegleitern trennen. Foto: dpa/Marcel Kusch

Bei Eurowings und Condor stehen größere Stellenstreichungen bevor. Wie aus einem Mitarbeiterbrief der Gewerkschaft Verdi hervorgeht, will sich Condor unter andrem von etwa 150 Flugbegleitern trennen. Bei Eurowings könnten in der Verwaltung viele Stellen wegfallen.

Köln/Frankfurt - Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings und dem Ferienflieger Condor stehen größere Stellenstreichungen bevor. Die zum insolventen Reiseveranstalter Thomas Cook gehörende Fluggesellschaft Condor will sich von etwa 150 der insgesamt etwa 2500 Flugbegleiter trennen, wie aus einem Mitarbeiterbrief der Gewerkschaft Verdi hervorgeht. In der Verwaltung müssen bereits 170 Mitarbeiter gehen. Bei Eurowings, die in den roten Zahlen steckt, dürfte allein in der Verwaltung eine dreistellige Zahl von Stellen auf der Streichliste stehen.

Condor hält sich derzeit mit einem staatlichen Überbrückungskredit in der Luft und sucht nach einem neuen Eigentümer. Airline-Chef Ralf Teckentrup will die Gewinnaussichten des Ferienfliegers mit Kostensenkungen in die Höhe treiben, um Käufer von der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu überzeugen. Verdi zufolge soll das Weihnachtsgeld der Kabinenbeschäftigten künftig von der Gewinnentwicklung der Airline abhängig gemacht werden.

Welche Gewerkschaft Mehrheit hat ist noch offen

Ein Condor-Sprecher wollte die zunächst von „Spiegel-Online“ verbreiteten Informationen der Gewerkschaftsseite nicht kommentieren. Die Flugbegleiter werden außer von Verdi auch von der Gewerkschaft Ufo vertreten. Noch scheint offen, welche Gewerkschaft die Mehrheit im Unternehmen hat und damit den Sanierungstarifvertrag gestaltet.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings versucht mit einem Sparprogramm bis 2021 die Gewinnzone zu erreichen. Allein in der Verwaltung sollen die Kosten mindestens um 30 Prozent sinken, teilte ein Sprecher mit. Dazu zählten neben Sachkosten auch die Personalkosten. Daher dürften dort auch eine Reihe von Jobs wegfallen. Eine Zahl wollte der Sprecher nicht nennen. Zuvor hatte die Fachzeitschrift „fvw“ von den Streichungen berichtet.