Xavier Naidoo soll beim Eurovision Song Contest für Deutschland antreten. Foto: dpa

Die Entscheidung der ARD, Xavier Naidoo zum Eurovision Song Contest zu schicken, stößt auf harsche Kritik. Auf Twitter gibt es kübelweise Häme für den Sänger und die ARD.

Mannheim/Berlin - Am Donnerstag hat die ARD bekannt gegeben, dass der Mannheimer Popsänger Xavier Naidoo für Deutschland beim Eurovision Song Contest antreten soll. Es dauerte anschließend nicht lange, bis deutliche Kritik gegen den Senderverbund und den Künstler laut wurde. Während die einen Zweifel an den Sangeskünsten Naidoos äußerten, stößt sich die Mehrheit an seinen umstrittenen politischen Äußerungen.

Eric Siegert und Giulia Silberberger, die Macher des Internet-Blogs „Der goldene Aluhut“, der regelmäßig allgemein verbreitete Verschwörungstheorien entlarvt, haben sich mit einem offenen Brief die ARD gewandt und ihr Unverständnis über die Entscheidung für Xavier Naidoo geäußert. „Sind Sie sich der Sphäre bewusst, in der sich Herr Naidoo bewegt und wenn ja, wie gehen Sie damit um? Mindestens erbitten wir jedoch ein sich von der Reichsbürgerbewegung distanzierendes Statement von Herr Naidoo“, heißt es in dem Brief.

Kritisch äußert sich auch der Verband der Schwulen und Lesben Deutschlands (VSLD). Naidoos Songtexte seien voll von offenen Gewaltfantasien gegen Homosexuelle, heißt es in einer Pressemitteilung. So habe er sich bislang nicht von dem gemeinsamen Album mit Kool Savas mit entsprechenden Inhalten distanziert. „Wollen wir, dass unser Land durch solch einen Künstler beim ESC vertreten wird?“, fragt der Verband abschließend.

Einen humorvollen Einfall hatte des Webportal Buzzfeed, wo die Nutzer in einem Test verschiedene Äußerungen Xavier Naidoo, Erika Steinbach oder Lutz Bachmann zuordnen müssen. Die CDU-Politikerin Steinbach war lange Jahre die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Lutz Bachmann ist einer der Organisatoren der fremdenfeindlichen Pegida-Kundgebungen. Kleiner Tipp: Das Ratespiel ist kein echter Test, sondern eher als Satire zu verstehen.

Ansonsten hat die Internetgemeinde für die ARD und Xavier Naidoo vor allem Spott übrig, der sich in erster Linie auf Twitter versammelt.