Der 17-jährige Aborigine Isaiah ist mit seiner Ballade „Don’t Come Easy“ beim ESC weitergewählt worden. Foto: Getty Images Europe

Australien hat zum dritten Mal in Folge den Sprung ins Finale des Eurovision Song Contest (ESC) geschafft. In Kiew wurde der 17-jährige Aborigine Isaiah mit seiner Ballade „Don’t Come Easy“ weitergewählt.

Kiew - Das Schrille und Ausgeflippte hat beim Auftakt zum diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) fast völlig gefehlt - und leider fehlte auch musikalische Qualität: In einem eher schwachen ersten Halbfinale des ESC qualifizierten sich am Dienstagabend in Kiew zehn Länder für das Finale am kommenden Samstag.

Unter den erfolgreichen Halbfinalisten waren die in den Wettbüros hoch gehandelten Starter aus Portugal, Schweden und Belgien. In der ersten ESC-Runde gab es für die gestarteten 18 Länder zehn Plätze zu erringen. Nach der Entscheidung durch die Zuschauerabstimmung und Jurystimmen stand fest, dass der in den zuletzt sehr treffsicheren Wettbüros mitfavorisierte Salvador Sobral aus Portugal im Finale dabei ist.

Sobral singt eine eher ungewöhnliche, von seiner Schwester geschriebene Jazz-Ballade mit dem Titel „Amor pelos dois“. Damit hob er sich im ersten Halbfinale etwa vom Schweden Robin Bengtsson ab, der ebenfalls zu den Favoriten gezählt wird, mit „I can’t go on“ aber einen typischen Popsong zu einer technisch ausgefeilten Bühnenshow vortrug. Auch die im Favoritenkreis aufgeführte Belgierin Blanche schaffte es mit ihren „City Lights“ ins Finale. Die weiteren erfolgreichen Halbfinalisten sind Aserbaidschan, Griechenland, Polen, Moldau, Zypern, Armenien und Australien.

Deutschland werden keine Siegchancen zugerechnet

Australien darf als nicht-europäisches Land teilnehmen, da es eine Partnerschaft mit dem austragenden europäischen Fernsehverbund hat. Es ist bereits die dritte Teilnahme Australiens in Folge. Der 17-jährige Starter Isaiah ist dabei der erste Teilnehmer aus Down Under, der zu den australischen Ureinwohnern, den Aborigines, zählt. Isaiah trifft im Finale am Samstagabend auch auf die Deutsche Levina. Sie ist ebenso wie das zu den großen ESC-Geldgebern zählende Frankreich, Italien, Spanien und England sowie Gastgeber Ukraine für das Finale gesetzt. Siegchancen werden der Deutschen derzeit nicht zugerechnet. In den vergangenen beiden Jahren hatte sich Deutschland jeweils mit dem letzten Platz blamiert.

Die Ukraine ist in diesem Jahr Gastgeber, weil im vergangenen Jahr die Sängerin Jamala mit dem Lied „1944“ gewonnen hatte. Belastet wird der weltweit am stärksten vom Publikum beachtete Musikwettbewerb allerdings durch den Konflikt des Gastgeberlandes mit Russland um die russische Annexion der Krim. Weil die geplante russische Starterin 2015 auf der Krim aufgetreten war, hatte die Ukraine ein Einreiseverbot für sie verhängt - in der Folge zog sich Russland aus dem diesjährigen ESC zurück. Nicht dabei im Finale sind von den Halbfinalisten Albanien, Tschechien, Finnland, Georgien, Island, Lettland, Montenegro und Slowenien. Am Donnerstag werden im zweiten Halbfinale die noch verbliebenen zehn Startplätze vergeben. Anders als beim Auftakt dürfen die deutschen Zuschauer dann auch mit abstimmen.