Ist der Zweitsitz des Europäischen Parlaments in Straßburg wirklich nötig? Foto: dpa

Zu teuer, zu umständlich: Der Spitzenkandidat der Konservativen für die Europawahl Manfred Weber fordert eine Abstimmung über den Zweitsitz des EU-Parlaments in Straßburg.

Straßburg - Der Spitzenkandidat der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) für die Europawahl, Manfred Weber (CSU), fordert eine Abstimmung über Straßburg als zweiten Sitz des EU-Parlaments. Es sei für viele Menschen nicht nachvollziehbar, dass das Parlament seine Arbeit an zwei verschiedenen Orten mache, sagte Weber der Tageszeitung „Heilbronner Stimme“ (Dienstagsausgabe). Statt der derzeitigen Pendelei zwischen Brüssel und Straßburg plädierte Weber für eine Abstimmung über einen einzigen Parlamentssitz.

Das Parlament müsse das Recht bekommen, „eigenständig zu entscheiden, wie es seine Arbeit organisiert“, sagte Weber. Derzeit tagen die Abgeordneten gemeinsam in Straßburg, Sitzungen von Ausschüssen oder Fraktionen finden hingegen in Brüssel statt. 

Wie die Zeitung weiter berichtet, kosten der Parlamentssitz in Straßburg und die Reisen dorthin laut einer Studie des Europäischen Rechnungshofs von 2014 mehr als 110 Millionen Euro im Jahr. Weber forderte deshalb eine Abstimmung, „wie wir sie in Deutschland bei der Entscheidung des Bundestages zwischen Bonn und Berlin hatten“.