BASF baut sein Engagement in China aus. Der zweite Ethylen-Produktionsstandort in der Provinz Guandong wird komplett im Besitz des deutschen Konzerns bleiben. Foto: BASF

Beim Treffen mit Peking will Brüssel Druck machen für ein Investitionsabkommen. Die Wirtschaft mahnt auch mehr Schutz beim geistigen Eigentum an.

Brüssel - Wenn Li Keqiang, Ministerpräsident des chinesischen Staatsrates, am Dienstag zum EU-China-Gipfel nach Brüssel kommt, dann wird er immer wieder auf das Beispiel BASF verweisen. Der Chemiekonzern wird als Kronzeuge dafür angeführt, dass China seine Volkswirtschaft für ausländisches Kapital öffnet. Tatsächlich dürfte der Ludwigshafener Dax-Konzern das erste Unternehmen weltweit sein, das bei einem neuen Investment in China erstmals kein Zwangs-Joint-Venture mehr mit einem chinesischen Unternehmen eingehen muss. BASF will in den nächsten Jahren zehn Milliarden Dollar (8,9 Milliarden Euro) in der Provinz Guandong in seinen zweiten chinesischen Verbundstandort investieren. Die Produktionsanlage – ein „Steamcracker“ für die Herstellung von einer Million Tonnen Ethylen im Jahr – wird erstmals komplett im Besitz des deutschen Unternehmens sein. Allerdings: Die Kommunistische Partei Chinas ist trotzdem mit von der Partie. Jedes Unternehmen mit mehr als fünf Mitarbeitern in China muss Mitarbeiter der Staatspartei beschäftigen.