Damit die Preise nicht weiter durch die Decke schießen, treibt die EWB mehrere Großprojekte voran. Foto: dpa

Bei ihrer Bilanzpressekonferenz betont die Esslinger Wohungsbaugesellschaft ihren Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.

Esslingen - Bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag hob der Geschäftsführer der Esslinger Wohnungsbaugeselleschaft (EWB), Hagen Schröter, die Baufreigabe mit dem einprägsamen großen roten Punkt für das Projekt „Am schönen Rain – Flandernhöhe West“ in die Höhe. Dort und an weiteren Standorten in der Stadt möchte die EWB zahlreiche neue Wohnungen bauen.

„Unser Ziel ist es, ein Angebot zu tragbaren Bedingungen zur Verfügung zu stellen“, erklärte der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger als Aufsichtsratsvorsitzender der EWB. Es gehe der EWB nicht um Gewinnmaximierung, auch wenn das Unternehmen, das zur Hälfte der Stadt Esslingen gehöre, natürlich auskömmlich wirtschaften müsse. Die EWB hat bei einem Bilanzvolumen von mehr als 184 Millionen Euro im Geschäfts 2016 ein Jahresergebnis nach Steuern von rund 900 000 Euro erwirtschaftet.

Der Gewinn beträgt rund 900 000 Euro

Die Aufgabe der Wohnungsbaugesellschaft sei es, bezahlbaren Wohnraum anzubieten, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Zieger. Während die Durchschnittsmiete in Esslingen bei 7,50 Euro pro Quadratmeter liege, betrage die durchschnittliche Miete bei Wohnungen der EWB 6,17 Euro. Es sei wichtig, das unternehmerische Ziel, nämlich bezahlbaren Wohnraum anzubieten, nicht aus den Augen zu verlieren, erklärte Zieger. Hinzu kommt, dass die Stadt über die EWB Einfluss auf die Zusammensetzung der Einwohnerschaft in den einzelnen Stadtteilen gewinnt. „Es sichert das gemeinsame Wohnen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen“, so Zieger.

Zu diesem Zweck werden derzeit mehrere Großprojekte verfolgt. Beim bereits genannten „Am schönen Rain – Flandernhöhe West“ werden in einem ersten Bauabschnitt eine Tiefgarage und fünf Wohnhäuser mit insgesamt 30 Zwei- und Dreizimmerwohnungen gebaut. In einem zweiten Bauabschnitt kommen 122 Wohnungen auf der Fläche der ehemaligen Funker-Kaserne hinzu.

In Brühl sollen auf einem ehemaligen Parkplatz 94 Mietwohnungen in drei Blöcken direkt am Neckar gebaut werden. Der erste der drei Blöcke soll noch in diesem Jahr fertig werden, die beiden restlichen Häuser folgen im Jahr 2018. Dieses Projekt sei das Flaggschiff der EWB, betonte Schröter. Vor allem von der Lage direkt am Wasser sei er begeistert, sagte der Geschäftsführer. Sowohl ein Einkaufscenter sei in der Nähe als auch ein S-Bahnhof. Die Miete werde voraussichtlich zwischen neun und elf Euro pro Quadratmeter liegen.

Zahlreiche neue Wohnbauprojekte

In den „Grünen Höfen“ sei der zweite Bauabschnitt inzwischen fertig. Dort wurden 150 Eigentumswohnungen erstellt. Im Stadtteil Hohenkreuz werden weitere 16 Mietwohnungen gebaut. Insgesamt verfügt die EWB mittlerweile über einen Bestand von mehr als 3000 Wohnungen.

Sorgen, die vielen Wohnungen nicht verkaufen oder vermieten zu können, hat Schröter nicht. In den „Grünen Höfen“ werde die EWB geradezu überrannt von Interessenten, sagt der Geschäftsführer. Auf der anderen Seite sind selbst die im Vergleich zum freien Markt noch günstigen Preise der EWB für viele Menschen nicht mehr bezahlbar. Der Druck auf den Wohnungsmarkt sei im ganzen Großraum Stuttgart nach wie vor sehr hoch. Allerdings werde das Problem der Wohnraumknappheit nicht allein in Esslingen gelöst werden können. „Wir reagieren mit den Mitteln, die wir zur Verfügung haben.“ Das größte Problem sei es, günstige Flächen für den Wohnungsbau zu bekommen, sagte Hagen Schröter.