Der Dicke Turm der Esslinger Burg – im Kreis haben die Verstöße gegen die Eindämmung des Coronavirus zugenommen. Foto: SDMG//Friebe

Weicht das Bewusstsein der Bürger für die Gefahren durch das Coronavirus auf? In Esslingen und einigen umliegenden Kreisen hat die Zahl der Verstöße verglichen mit der Vorwoche zugenommen.

Esslingen - Die Polizei hat bei ihren Kontrollen der Corona-Verbote in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis etliche Verstöße entdeckt. Auch wenn sich die meisten Leute an die Beschränkungen hielten, seien am Gründonnerstag und Karfreitag mehr Verstöße zu Tage getreten als am gesamten vorangegangenen Wochenende. Am Donnerstag wurden laut Pressemitteilung vom Samstag 67, am Karfreitag zusätzlich 94 Verstöße dokumentiert. Im Vergleich dazu waren es am Wochenende davor an drei Tagen insgesamt 114 Verstöße gewesen.

Meist wurde eingeschritten, weil sich Gruppen von drei und mehr Personen unerlaubt im öffentlichen Raum aufhielten oder ansammelten. Aber auch Verstöße gegen Betretungsverbote, wie zum Beispiel am Aileswasensee in Neckartailfingen, wo am Freitagnachmittag gegen etwa 40 Personen Platzverweise ausgesprochen wurden, wurden geahndet.

Einen größeren Einsatz mit mehreren Streifenwagen gab es am frühen Karfreitagmorgen in Orschel-Hagen. Dort war eine Gruppe junger Leute gemeldet worden. Beim Eintreffen der Polizei flohen die meisten. Zwei 20-Jährige beschimpften und beleidigten die Polizisten und wehrten sich auch gegen die Feststellung ihrer Personalien, wie es hieß. Einer der beiden soll die Polizeibeamten mit einer gefüllten Plastik-Getränkeflasche beworfen und nach einer Beamtin geschlagen haben. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, ein 20-Jähriger wurde in Gewahrsam genommen. Ein Beamter erlitt bei dem Einsatz leichte Verletzungen.