Im oberen Abschnitt, auf der Gemarkung von Ostfildern, mangelt es dem neuen Radweg nur noch am Belag, nicht aber an einer herrlichen Aussicht auf Esslingen. Foto: Horst Rudel

Anfang Juli ist der Fahrradweg zwischen der Pliensauvorstadt in Esslingen und der Ostfilderner Parksiedlung fertig.

Esslingen/Ostfildern - Pendler, die zwischen Esslingen und Ostfildern gerne das Fahrrad nützen, werden die Nachricht aus dem Esslinger Rathaus gerne hören. Der etwa 1,1 Kilometer lange kombinierte Rad- und Fußweg, der von der Pliensauvorstadt hinauf zur Ostfilderner Parksiedlung führt, soll Anfang Juli befahrbar sein. Der Bau, der von der Corona-Pandemie nicht gebremst worden sei, werde jetzt auf der Esslinger Gemarkung fortgesetzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 830 000 Euro. Der Weiterbau hat vom nächsten Montag an die Sperrung einer Spur für die Autofahrer zur Folge.

Baubeginn war im Januar

Bislang haben sich die Radler auf einer Holperpiste die Straße hinauf gequält, die das Neckartal bei Esslingen mit den Fildern verbindet. Im unteren Abschnitt sind sie gar gezwungen, sich die Fahrbahn mit den vielen Autofahrern zu teilen. Dabei ist es laut dem ADFC Esslingen in der Vergangenheit immer wieder zu gefährlichen Szenen gekommen. Dem soll das interkommunale Projekt der Städte Esslingen und Ostfildern nun ein Ende setzen. Die Gesamtkosten werden von den Städten anteilig getragen. Mit 473 000 Euro kalkuliert die Stadt Ostfildern, 357 000 Euro müssen aus dem Haushalt der Stadt Esslingen bestritten werden. Wofür das Land allerdings Zuschüsse von 106 000 Euro für Ostfildern und 84 000 Euro für Esslingen beisteuert. Es ist eines der größeren Radprojekte von insgesamt 16, die im Landkreis Esslingen im Rahmen des baden-württembergischen Radwegeförderprogramms unterstützt werden.

Im Januar war mit dem Bau des Radwegs auf der Ostfilderner Gemarkung begonnen worden. Nun wird von Montag an auf Esslinger Gebiet weiter gearbeitet. Dafür muss laut einer Mitteilung der Stadt Esslingen bergauf eine der beiden Fahrspuren gesperrt werden, wodurch der Stadt zufolge „jedoch keine größeren Verkehrseinschränkungen zu erwarten“ seien. Fußgänger seien, ebenso wenig wie der ÖPNV, während dieser Bauphase beeinträchtigt, Fahrräder müssten in diesem Bereich aber geschoben werden.

„Weitere Lücke“ im Radwegenetz geschlossen

Zwei bis drei Wochen später stelle sich die Situation etwas anders dar, denn im zweiten Bauabschnitt werde der Radweg im Einmündungsbereich der Mutzenreisstraße ausgebaut. In Fahrtrichtung Ostfildern könne dann nicht mehr nach links in diese Straße eingebogen werden. Auch die gleichnamige Bushaltestelle werde während des zweiten Bauabschnitts nicht mehr angefahren, aber durch eine Ersatzhaltestelle ersetzt. Die Anlieger seien von der Verwaltung im Vorfeld informiert worden. Die Zufahrt zu den Grundstücken entlang der Hohenheimer Straße solle in Abstimmung mit der Baufirma „in aller Regel möglich sein“.

Läuft alles nach Plan, können die Radler von Anfang Juli an auf dem separaten Streifen bergauf strampeln. Denn nur in diese Richtung soll er befahren werden. Bergab könnten die Fahrradfahrer aufgrund der höheren Geschwindigkeit „besser im Verkehr mitschwimmen“, erklärt die Verwaltung. Für Esslingen werde mit dem neuen Angebot „eine weitere Lücke im Radwegenetz geschlossen“. Und es soll das ehrgeizige Ziel unterstützen, in der Stadt den Anteil des Radverkehrs von zurzeit acht auf 15 Prozent zu erhöhen.