In diese Falle ist der Hund beim Gassi gehen hinein getappt. Foto: Tierrettung Mittlerer Neckar

Ein Rhodesian-Ridgeback-Mischling zieht sich an den Vorderläufen Fleischwunden zu. Die Polizei ermittelt. In den sozialen Medien ist das Entsetzen groß.

Esslingen - Unter Hundebesitzern in Esslingen herrscht blankes Entsetzen. Am Sonntagvormittag ist im Esslinger Stadtteil Oberesslingen ein Rhodesian-Ridgeback-Mischling in eine sogenannte Bären-Schlagfalle getappt und an den Vorderläufen verletzt worden. Vor Ort in dem Gebiet Rosselen waren die Polizei und Jürgen Völker, der Geschäftsführer der Tierrettung Mittlerer Neckar. Er könne „mit Worten kaum beschreiben“, was er beim Anblick des durch die brachiale Falle verletzten Tieres empfunden habe, erklärte er auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Hund hat großes Glück gehabt

Dabei habe der Vierbeiner noch großes Glück gehabt, sagt Jürgen Völker. Denn ihm seien Knochenbrüche durch die beiden zuschnappenden Eisenringe erspart geblieben. Der Vierbeiner sei mit Fleischwunden an beiden Vorderläufen davon gekommen. Diese hätten in einer Tierklinik geklammert werden können.

Es hätte viel schlimmer kommen können, ist der erfahrene Tierretter überzeugt. Denn die Falle sei mit einem Fleischköder bestückt und darauf ausgerichtet gewesen, dass das Tier mit dem Kopf hineingerät. Dann, so Völker, hätte der Hund auch durch einen Genickbruch zu Tode kommen können. Geriete ein Fuchs oder ein Waschbär mit den Pfoten hinein, würden ihnen die Läufe vermutlich abgetrennt, so Jürgen Völker, der um 9.37 Uhr von der Polizei zum Einsatzort gerufen worden war.

Schrei ging durch „Mark und Bein“

Zunächst habe er den Hund an Ort und Stelle versorgt und untersucht. Schnell habe er gemerkt, „dass nichts gebrochen war, er konnte auftreten“. Dann sei der Rüde in eine Tierklinik gebracht worden. Der Hund sei „stark unter Schock“ gestanden. Auch seiner Besitzerin dürfte es nicht anders gegangen sein. Sie habe ihm berichtet, der Schmerzensschrei ihres Hundes sei ihr „durch Mark und Bein“ gegangen, erzählt Jürgen Völker. Auf der Facebookseite der Tierrettung Mittlerer Neckar sind bis zum Sonntagabend nahezu 900 Kommentare eingegangen. Die Menschen bringen dort nicht nur ihre Wut und Betroffenheit zum Ausdruck, sondern spekulieren auch darüber, wer wohl solche Fallen in den hiesigen Wäldern aufstellt. Die Polizei, die ebenfalls zum Einsatzort ausgerückt war, äußerte sich bisher noch nicht zu dem Vorfall. Aber die Ermittlungen laufen. Schließlich sind solche Fallen nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen sehr gefährlich.