In Esslingen fehlen dringend bezahlbare Wohnungen. Die EWB versucht, dem Mangel abzuhelfen. Foto: dpa

Die Bilanz der EWB zeigt: sie baut, wo immer es möglich ist. Hauptthema ist die innerstädtische Verdichtung

Stuttgart - Wie viele Wohnungen in Esslingen zur Zeit fehlen, das weiß niemand. Dass es aber ein dringendes Gebot der Stunde ist, neuen Wohnraum zu schaffen, das weiß jeder. Die Esslinger Wohnungsbaugesellschaft (EWB), eine Tochter des Konzerns Stadt Esslingen hat bei einer Bilanzpressekonferenz einen Überblick über ihre Bauvorhaben gegeben.

Die grünen Höfe sind ein Erfolgsschlager

In Brühl hat die EWB direkt am Neckar bereits 94 Wohnungen und ein Parkhaus gebaut, weitere 16 Wohnungen sind in Hohenkreuz entstanden. Am Schönen Rain baut die EWB insgesamt 30 zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen, auf der Flandernhöhe an der ehemaligen Funker-Kaserne sind es 122 Wohnungen.

Dabei habe die EWB bei einigen Projekten echte Pionierarbeit geleistet, die auch andere Kommunen bereits nachahmen würden, berichtet der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger. Beispielsweise hat die EWB ihren großen Bestand an Wohnblöcken aus der Nachkriegszeit saniert. Die Treppenanlagen wurden verkleinert und mit Aufzügen versehen, die unausgebauten Dächer wurden abgerissen und durch Wohnungen ersetzt. So konnte die Wohnungsbaugesellschaft pro Block vier neue Wohnungen gewinnen.

Erfolgsschlager seien auch die Grünen Höfe in der Pliensauvorstadt gewesen, sagt der EWB-Geschäftsführer Hagen Schröter. Zunächst als Modell für private Baugemeinschaften geplant, stockte das Projekt lange Zeit. Bis die EWB auf die Idee kam, die Tiefgaragen vorzufinanzieren und auch zu bauen. Als das Untergeschoss einmal gestanden habe, erinnert sich Hagen Schröter, sei es für die privaten Baugemeinschaften viel leichter gewesen, die Wohnungen drauf zu setzen. Weil nicht nur die Grundstückspreise exorbitant in Esslingen klettern, sondern auch die Baukosten, hat die Baugemeinschaft eine Art Fertighausreihe entwickelt. In einer Hybrid-Bauweise aus Holz und Beton lässt die EWB tupfengleiche Häuser in einer Kleinserie vorfertigen, die sie auf ihren Baugebieten errichtet.

188 Millionen Euro Umsatz

Günstig bleiben, das muss die EWB, um ihrem sozialen Auftrag gerecht zu werden. Im Bestand ihrer 3100 Wohnungen verlangt sie eine Miete von durchschnittlich 6,35 Euro, die durchschnittliche Nettomiete beträgt nach dem Esslinger Mietspiegel 8,34 Euro. Am Dienstag hatte die EWB auch ihre Gesellschafterversammlung abgehalten. Dort wurde Jürgen Zieger als Aufsichtsratsvorsitzender bestätigt. Die EWB setzte im vergangenen Jahr 188 Millionen Euro um und erzielte nach Steuern etwa eine halbe Million Euro Gewinn.