Die Protestkundgebungen in Paris liefen am Wochenende völlig aus dem Ruder. Foto: AP

Am Wochenende eskalierte die Gewalt bei den Protestkundgebungen in Frankreich. Am Dienstag sollte es nun ein Treffen mit der Regierung geben. Die „Gelbwesten“ haben aber andere Pläne.

Paris - Die „Gelbwesten“ in Frankreich haben ein für Dienstag geplantes Treffen mit der Regierung abgesagt. Dies teilten Vertreter der Protestbewegung am Montagabend in Paris mit. Premierminister Edouard Philippe hatte nach der Eskalation der Gewalt bei den Protestkundgebungen am Wochenende zu dem Treffen in seinem Amtssitz eingeladen. Am Montagabend hielt er eine Krisensitzung mit mehreren Ministern ab.

Unterdessen sagte Staatspräsident Emmanuel Macron nach serbischen Angaben einen geplanten Besuch in Belgrad ab. Zwei Vertreter der Protestbewegung gaben gegenüber AFP „Sicherheitsgründe“ für die Absage an. Sie seien von Hardlinern bedroht worden, weil sie mit Regierungsvertretern sprechen wollten. Eigentlich wollte Philippe am Dienstagnachmittag eine Delegation der Aktivisten empfangen, die seit rund zweieinhalb Wochen gegen hohe Kraftstoffpreise, Steuern und Lebenshaltungskosten auf die Straße gehen.

Schaden in Millionenhöhe in Paris

Innenminister Christophe Castaner will am Dienstagmorgen Vertreter der Polizeigewerkschaften empfangen, um mit ihnen über eine Strategie gegen die Gewalt bei den Protesten zu verhandeln. In Paris hatten Randalierer am Samstag Sachschäden in mehrstelliger Millionenhöhe angerichtet, unter anderem am Triumphbogen.

Die Polizei fordert schon seit Jahren höhere Mittel, unter anderem wegen der islamistischen Anschlagsserie. Macron habe ihn gebeten, den für Mittwoch und Donnerstag geplanten Besuch in Belgrad „um einige Wochen“ zu verschieben, sagte der serbische Präsident Aleksander Vucic bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Als Grund habe Macron „Probleme“ in Frankreich angegeben. Zuvor hatte Philippe seinerseits einen Besuch in Polen abgesagt.