Der Stuttgarter Rocky-Darsteller Nikolas Heiber scheint ein Glücksgriff zu sein Foto: Christian Hass

Mit neuen Songs erreicht die Stuttgarter Inszenierung des Musicals „Rocky“ nach Meinung des Komponisten Stephen Flaherty „ein neues Level“. Dies hat er bei der „Sitzprobe“ von Band und Ensemble betont. Zur Premiere am 11. November kommt Sylvester Stallone nicht. Auf der Vip-Liste stehen unter anderem Barbara Becker und Collien Ulmen-Fernandes

Stuttgart - Es ist eng und stickig in dem Kellerraum des Palladium-Theaters. Alle Künstler, die beim Musical „Rocky“ auf, unter oder hinter der Bühne stehen, sind da, das gesamte Ensemble, die Bläser, die Gitarristen, der Dirigent, dazu die Produzenten aus Hamburg, sogar der Komponist Stephen Flaherty aus den USA ist angereist. Bevor es losgeht, werden bunte Ohropax-Stöpsel verteilt – kaum einer steckt sie in den Gehörgang. Denn diesen besonderen Moment wollen alle in voller Dröhnung erleben.

Michael Hildebrandt, der in der Chefetage der Stage Entertainment für die Entwicklung neuer Musicalstoffe verantwortlich ist, redet nicht groß herum. „Im Grunde ist es wie Sex“, sagt er. Das Orchester und das Cast „vereinigen“ sich zum ersten Mal. Die Musiker sagen „Sitzprobe“ dazu. Zum ersten Mal wird das Stück gemeinsam durchgespielt, das am 11. November mit neuen Songs Premiere im Palladium feiert (Sylvester Stallone und Wladimir Klitschko kommen nicht, angekündigt sind Promis wie Barabara Becker und Collien Ulmen-Fernandes).

„Livin in America“ ist neu bei „Rocky“

Viele der Sängerinnen und Sänger sind so freudig erregt, als gehe es wirklich um Sex. Sie singen mit einer Begeisterung, einer Kraft und mit der festen Überzeugung, dass dieses Musical in Stuttgart durch die Decke geht. Sie werden alles dafür geben. Ihre Freude, dass die letzte Runde vor der ersten Voraufführung am 4. November erreicht ist, lässt sich kaum noch steigern. Komponist Flaherty spricht von einem „neuen Level“, das man nun erreicht habe. Neu in der Show ist der Hit „Livin in America“, auf den die Besucher in Hamburg verzichten musten.

Bei dieser „Sitzprobe“, bei der es alle von den Stühlen reißt, wird rasch klar: Hauptdarsteller Nikolas Heiber ist ein ganz besonderer Rocky, der nicht nur mit den Fäusten überzeugt, sondern noch mehr mit seiner weichen Seite. Er schwankt zwischen Zynismus und Resignation – und bleibt stark. „Wenn ich fall, dann stehe ich auf“, singt er. Seine Schildkröten heißen K und O. Auf Stuttgart kommt ein starkes Musical zu, das so erfolgreich wie „Tarzan“ werden könnte.