Zum ersten Mal hielt der neue niederländische König Willem-Alexander die traditionelle Thronrede. Überraschend persönlich doch auch mit einer bitteren Botschaft fürs Volk: Es muss weiter gespart werden. Foto: dpa

Zum ersten Mal hielt der neue niederländische König Willem-Alexander die traditionelle Thronrede. Überraschend persönlich doch auch mit einer bitteren Botschaft fürs Volk: Es muss weiter gespart werden.

Den Haag - Der niederländische König Willem-Alexander hat zum ersten Mal mit der Thronrede des parlamentarische Jahr in Den Haag eröffnet. Mit ungewöhnlichen persönlichen Worten begann das Staatsoberhaupt die traditionelle Rede am Dienstag. Er dankte seiner Mutter Beatrix. „Sie hat sich 33 Jahre lang mit viel Pflichtbewusstsein, Wärme und tief empfundenem Engagement für das Königreich und all seine Bewohner eingesetzt, in guten und in schlechten Zeiten.“ Beatrix hatte am 30. April abgedankt.

Nach 126 Jahren mit Frauen auf dem Thron war dies auch das erste Mal, dass ein König die Pläne der Regierung für das kommende Jahr vorstellte. An seiner Seite saß bei der feierlichen Zeremonie im Rittersaal des Parlaments auch erstmals Königin Máxima, gekleidet in eine lange goldfarbene Robe.

Der König erinnerte auch an den Tod seines Bruders Friso

Die Thronrede, die traditionell am dritten Dienstag im September dem 'Prinsjesdag' gehalten wird, stand im Zeichen der seit fünf Jahren andauernden schweren Wirtschaftskrise. „Die Folgen werden immer stärker fühlbar,“ sagte der König. Vor den Mitgliedern beider Kammern des Parlamentes kündigte er zusätzliche Sparmaßnahmen von insgesamt sechs Milliarden Euro an.

Es gebe zwar erste Signale, dass das Ende der weltweiten Krise in Sicht sei, betonte Willem-Alexander. Doch seien in den Niederlanden einschneidende Strukturreformen bei den Sozialleistungen und auf dem Arbeitsmarkt notwendig. Zuvor hatte die Koalition aus Rechtsliberalen und Sozialdemokraten bereits Einsparungen von 12 Milliarden Euro beschlossen.

Der König erinnerte auch an den Tod seines Bruders Friso und dankte für das Mitgefühl und die Unterstützung aus dem ganzen Land. Friso war im August nach 18 Monaten im Koma - Folge eines Lawinenunglücks beim Skifahren - gestorben.