Wie lange VfB-Torhüter Jens Lehmann nach seinem Platzverweis in Mainz gesperrt wird, ist noch offen. Wer ihn ersetzt, zeichnet sich deutlicher ab: Sven Ulreich ist gegenüber Alexander Stolz deutlich im Vorteil.
Sie haben keine Chance. Aber beide wollen sie nutzen. Das ist das Schicksal der Kronprinzen. Jens Lehmann ist der Platzhirsch im VfB-Tor, und solange den Routinier keine Verletzung aus der Bahn wirft, spielen Sven Ulreich (21) und Alexander Stolz (26), die beiden Ersatzkeeper der Roten, die zweite Geige. Darauf hatten sich alle Beteiligten bisher verständigt. Genauso gilt: Einer der beiden soll die neue Nummer eins werden, wenn Lehmann im kommenden Sommer seine Karriere beendet.
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Nun hat für Sven Ulreich die Zukunft schon etwas früher begonnen. Als Lehmann am Sonntag nach seiner Tätlichkeit gegen den Mainzer Aristide Bancé vom Platz flog, löste Ulreich ihn ab. Für die letzten fünf Spielminuten zwar nur, aber immerhin. Gegen 1899 Hoffenheim wird Ulreich nach Lage der Dinge am Samstag (18.30 Uhr) die vollen 90 Minuten absolvieren. Und wenn Lehmann, wie zu erwarten ist, für zwei oder mehr Spiele gesperrt wird, wird ihn auch im neuen Jahr wieder Ulreich ersetzen. Stolz muss sich mit der Rolle auf der Ersatzbank begnügen.
In der Saison 2007/08 sprang Ulreich für den unsicheren Raphael Schäfer ein und bestritt elf Bundesligaspiele für den VfB, ehe ihn der damalige Cheftrainer Armin Veh in die zweite Mannschaft zurückstufte. Deren Ex-Trainer Rainer Adrion baute ihn wieder auf - und auch als neuer U-21-Bundestrainer setzt Adrion auf Ulreich: "Sven hat sich noch einmal stabilisiert und gesteigert. Deshalb habe ich ihn auch in die U 21 berufen." Alexander Stolz dagegen hielt diese Saison beim VfB II meist solide, ohne entscheidend zu überzeugen. Deshalb drückt Adrion nur das aus, was viele beim VfB denken: "Wenn Sven Ulreich so weitermacht, denke ich, dass er sich in der ersten Liga durchsetzen kann. Hoffentlich bei so einem Spitzenclub wie dem VfB."
Dort erhält er jetzt unvermittelt seine nächste Chance. Jetzt muss er sie nur noch nutzen.