Bei der Commerzbank in Nürnberg waren gefährliche Briefe eingegangen. Foto: dpa/Daniel Karmann

Nachdem Unbekannte einen gefährlichen Brief an eine Commerzbank-Filiale in Nürnberg geschickt hatten, sind nun weitere präparierte Sendungen bei Tochtergesellschaften in Stuttgart und Wiesbaden eingegangen. Die Hintergründe.

Nach dem Erpressungsversuch der Commerzbank mit einem gefährlichen Brief an eine Nürnberger Filiale sind weitere präparierte Sendungen bei Tochtergesellschaften eingegangen. Menschen kamen dadurch aber nicht zu Schaden, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Dienstag mitteilte. Die Briefe wurden nach Polizeiangaben im April an die Filiale eines Vermögensverwalters in Wiesbaden und an einen Immobilienbewerter in Stuttgart geschickt.

Am 24. März war es in einer Commerzbank-Filiale in Nürnberg zu einer Stichflamme gekommen, als eine Angestellte ein Kuvert geöffnet hatte. Der Brief enthielt eine mechanische Konstruktion, die beim Öffnen eine chemische Reaktion auslöste. Die Frau blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock.

Der Absender will offenbar Geld von der Bank erpressen

Nach Angaben der Polizei will der Absender des Briefes Geld von der Bank erpressen. Er habe gedroht, weitere gefährliche Briefe an Filialen sowie Kunden zu schicken, sollte er das geforderte Geld nicht bekommen.

Das bayerische Landeskriminalamt konnte Spuren des Täters an dem Brief in der Nürnberger Filiale sichern. Bei der Untersuchung der beiden verdächtigen Sendungen aus Wiesbaden (21. April) und Stuttgart (22. April) wurde festgestellt, dass zwischen den drei Briefsendungen ein Tatzusammenhang besteht. Aufbau und Spuren ließen darauf nach derzeitigen Ermittlungsstand schließen, hieß es. Die Spuren werden derzeit mit bundesweiten und europäischen Datenbanken abgeglichen.