Der Blick durch den Eingangsbereich ins Freibad – die Pforten sollen in gut zwei Wochen wieder geöffnet werden. Foto: Brigitte Hess

Im Fellbacher Kombibad rechnet man mit einer möglichen Eröffnung Mitte Juni – der Betrieb birgt aber noch manche Tücke. Denkbar ist ein Schichtbetrieb mit jeweils 500 Gästen bei vierstündigem Aufenthalt. Wie es mit der Sauna weitergeht, ist völlig offen.

Fellbach - Der Neustart nach dem Corona-Lockdown macht viele Dinge komplizierter, als sie ursprünglich waren – so auch die Eröffnung von Freibädern. Hygienemaßnahmen und begrenzte Besucherzahlen lassen darüber hinaus die Preise klettern. So wird es für den Eintritt ins F3-Freibad, das voraussichtlich Mitte Juni wieder öffnen darf, weder 10er- noch Saisonkarten geben und der Einzeleintrittspreis wird erhöht. Um wie viel genau, steht noch nicht fest. Auch die Besuchszeit wird begrenzt werden.

Dass andere Bundesländer hier Vorreiter waren, kommt den Badbetreibern im Ländle zugute

In vielen Bundesländern ist der Badespaß im Freibad bereits wieder möglich. In Bayern, wo Lockerungen generell eigentlich eher zurückhaltend gestaltet werden, öffnen die Freibäder von 8. Juni an. Das Land Baden-Württemberg hat sich zu dieser Thematik bisher noch nicht geäußert. Im F3-Bad rechnet man aber, dass Baden-Württemberg rasch nachziehen wird und Freibäder spätestens Mitte Juni nach strengen Richtlinien öffnen dürfen. „Wir bereiten uns langsam vor“, sagt Birgit Steinegger, zuständig für das Marketing im F3-Bad. Dass andere Bundesländer hier Vorreiter waren, kommt den Badbetreibern im Ländle zugute, man könne von deren Erfahrungen profitieren, sagt Birgit Steinegger.

Momentan wird das Wasser im Freibecken abgelassen, dann muss das Becken geputzt und eventuelle Schäden müssen ausgebessert werden. Neues Wasser einzulassen und es auf eine angenehme Badetemperatur zu bringen, dauere dann noch wenige Tage, sagt Steinegger: „Theoretisch würden wir das alles mit ordentlich Vollgas auf den 8. Juni schaffen – aber dass Baden-Württemberg schon auf diesen Termin nachzieht, damit rechnen wir nicht, bislang hatten ja fast alle Lockerungen eine Vorlaufzeit von 14 Tagen.“ Und so lange es noch keine Richtlinien vom Land gebe, könne auch das genaue Handling noch nicht geplant werden.

Eine Zahl von 7000 Gästen wie an Spitzentagen im Sommer 2019 ist völlig undenkbar

„Wir warten auf nähere Vorgaben“, sagt die Pressesprecherin. Beispielsweise, wie viele Quadratmeter Liegefläche pro Gast bereitgehalten werden müssen und wie viele Schwimmer sich gleichzeitig im Wasser aufhalten dürfen.

Bislang, so Steinegger, gehe man davon aus, dass Badegäste online eine Eintrittskarte für ein bestimmtes Zeitfenster kaufen. So könne man auch gleich die notwendigen Kontaktdaten erfassen. Vorstellbar sei beispielsweise, dass jeweils 500 Badegäste einen vierstündigen Aufenthalt buchen könnten. In einer kurzen Betriebspause müsse dann gereinigt und neu desinfiziert werden, bevor die nächste „Schicht“ ins Bad dürfe. In welcher Form im Becken Abstand gehalten werden kann, ist dem Betreiber auch noch nicht ganz klar. Voraussichtlich werden Bahnen abgeteilt, in denen eine bestimmte Anzahl von Gästen schwimmen dürfen. Und zwar wohlgeordnet und mit Abstand; Überholen sei da verboten, und das werde vom Personal auch streng überwacht, dämpft Birgit Steinegger die Lust aufs sportliche Bahnenziehen.

Um doch noch einigermaßen kostendeckend wirtschaften zu können, sei die Erhöhung des Einzeleintrittspreises unumgänglich, sagt Birgit Steinegger mit Bedauern. Schließlich sei eine Gästezahl, die üblicherweise an heißen Spitzentagen Richtung 7000 gehe, unter den neuen Voraussetzungen völlig undenkbar.

Wie es mit der Öffnung des Hallenbereiches und der Sauna weitergeht, das steht in den Sternen. „Davon ist in Baden-Württemberg überhaupt noch nicht die Rede“, sagt Birgit Steinegger. In Nordrhein-Westfalen hingegen sind Spaßbäder und Saunen von 30. Mai an, in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen von Mitte Juni an wieder geöffnet.