Ein Hingucker: das Schwäbisch Gmünder Einhorn und viele kleine Bienchen. Der Landesvater hielt die Eröffnungsrede. Foto:  

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und viele Vertreter der 16 Kommunen feiern in Schorndorf den Start der Remstal-Gartenschau. Schon zu Beginn ist eines klar: Diese Gartenschau wird ihre Spuren hinterlassen.

Schorndorf - Während die Handwerker und Bauarbeiter ihr wohl verdientes Endspurt-Bierchen im Schorndorfer Schlosspark genießen, stoßen die Ehrengäste ein paar Meter weiter mit Sekt darauf an, dass es endlich geschafft ist: Mehr als ein Jahrzehnt ist vergangen, seitdem die Remstäler Rathauschefs die Bewerbungsunterlagen für eine gemeinsame Landesgartenschau unterschrieben haben. Ein denkwürdiger Moment ist es deswegen, als die 16 Ober- und Bürgermeister am Freitagnachmittag auf der Bühne vor dem Rathaus stehen, ein blaues Band durchschneiden und die Remstal-Gartenschau 2019 für eröffnet erklären.

Und ein historischer noch dazu: „Die Remstal-Gartenschau hat viele Superlative zu bieten. Sie ist die erste interkommunale Gartenschau Deutschlands, sie ist 56 000 Hektar groß“, sagt Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Begrüßungsrede auf einem proppevollen Marktplatz – Abordnungen aller Gemeinden, Vertreter der Politik, Wirtschaft und Kirchen sowie viele neugierige Bürger drängen sich vor der Bühne.

Unendlicher Garten – und Endlichkeit der Artenvielfalt

Ihnen erzählt der Landesvater nicht nur, dass die Remstal-Gartenschau das baden-württembergische Gartenjahr perfekt mache, das bereits aus dem eröffneten Blühenden Barock und der Bundesgartenschau in Heilbronn bestehe. Winfried Kretschmann nutzt schließlich das Motto der Gartenschau, „entdecke den unendlichen Garten“ um auf die Endlichkeit der Artenvielfalt hinzuweisen und auf die Verantwortung, so eine traditionsreiche schwäbische Kulturlandschaft wie es sie im Remstal gibt, für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. „Auf der Gartenschau gibt es Ideen zu sehen, wie man aus den kleinsten Grundstücken einen Garten machen kann. Da gibt es keine Ausrede mehr, wir brauchen keine Kiesgärten“, meint der Ministerpräsident.

Wie vielfältig die 16 teilnehmenden Kommunen sind, zeigt sich in der kurzen Vorstellung, zu der jeder Rathauschef eine Begleitung mitbringt: für Fellbach und Weinstadt stehen zwei Weinprinzessinnen, der Korber Schultes wird von einem Steinzeitmenschen begleitet, sinnbildlich für Lorch und sein Kloster stehen ein Abt und mehrere Mönche, der junge Gottlieb ist das Maskottchen der Schorndorfer Forscherfabrik. Ein „sensationell“ entfährt es Moderator Michael Antwerpes beim Anblick des Schwäbisch Gmünder Einhorns, das nicht viel mehr anhat, als die Farbe auf dem Körper. Unter Maske, Mähne und jede Menge Make-Up verbirgt sich die Stadträtin Cynthia Schneider, wie Oberbürgermeister Richard Arnold verrät.

Fünf Jahre Zusammenarbeit

Dass die 16 Gemeinden trotz aller Unterschiede zusammengewachsen sind, davon berichtet Thomas Bopp: „Wir haben fünf Jahre lang zusammengearbeitet, haben uns alle vier Wochen getroffen. Das hat einen bleibenden Wert“, sagt der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart. Das Ziehen an einem Strang begeistert auch Ministerpräsident Kretschmann: „Schön, dass ihr euch nicht gegenseitig die Butter vom Wecken gekratzt habt.“

Einen bleibenden Wert hätten viele Projekte der Gartenschau, wie etwa die Rad- und Wanderwege und die neuen Aufenthaltsbereiche an der Rems: „Das war bisher ein Fluss, der halt da war. Toll, wie die Rems jetzt erlebbar ist“, meint Klaus Pavel, Landrat des Ostalbkreises. 164 Tage bleiben nun Zeit, um das Remstal zu entdecken: „Ich hoffe, dass wir danach in einer Liga mit dem Schwarzwald und dem Bodensee spielen“, sagt Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer.

Das Programm am Eröffnungswochenende

In allen 16 Kommunen wird am Samstag und Sonntag die Eröffnung der Remstal-Gartenschau gefeiert. Es gibt erste Führungen, Vernissagen, Familienfeste und mehr. Einen Überblick bietet der Veranstaltungskalender der Gartenschau, der hier zu finden ist.

Unsere Multimediareportage zu Remstal befindet sich hier.