Besonders die Obstbaubetriebe verzeichneten in diesem Jahr ein deutliches Minus. (Symbolfoto) Foto: picture alliance / dpa/Arno Burgi

Zuletzt hatten die Bauern noch aufgeatmet. Denn trotz trockener und heißer Phasen fuhren sie eine durchschnittliche Ernte ein. Mit Blick auf das Wirtschaftsjahr sieht das anders aus. Vor allem die Obstbauern verzeichnen Verluste.

Stuttgart - Lange Gesichter auf den Feldern und in den Ställen: Die schlechte Marktlage, der gestiegene Mindestlohn und das wechselhafte Wetter haben ihre Spuren hinterlassen in den Kassen der baden-württembergischen Bauern. Nach Angaben ihres Landesverbands vom Dienstag verdienten sie im Wirtschaftsjahr 2018/2019 (bis Ende Juni) im Durchschnitt um 8,5 Prozent weniger als im Wirtschaftsjahr 2017/2018. Sie liegen damit aber besser als der Bundesdurchschnitt von minus etwa 19 Prozent.

Vor allem die Obstbaubetriebe haben laut Landesbauernverband mit einem Minus von rund 43 Prozent massiv verloren - trotz der teils sehr guten Ernte im vergangenen Jahr. Grund seien der gestiegene Mindestlohn und die eingebrochenen Preise, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied in Stuttgart.

Im Südwesten gibt es nach der amtlichen Statistik 39 600 Betriebe, die durchschnittliche Größe liegt bei jeweils knapp 36 Hektar. Die überwiegende Mehrheit (89 Prozent) der landwirtschaftlichen Betriebe wird als Familienbetrieb, als sogenanntes Einzelunternehmen, geführt. Jedes dritte dieser Einzelunternehmen wirtschaftet im Haupterwerb und knapp zwei Drittel im Nebenerwerb.