Zu viel Zucker ist ungesund. Foto: dpa

Jeder fünfte Todesfall lässt sich auf eine ungesunde Ernährung zurückführen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftler.

Paris - Weltweit sterben jedes Jahr elf Millionen Menschen durch falsche Ernährung: Laut einer am Donnerstag im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichten Studie lässt sich jeder fünfte Todesfall weltweit auf ungesunde Ernährung zurückführen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass viele Menschen zu viel Zucker, Salz und Fleisch zu sich nehmen und zu wenig gesunde Lebensmittel wie Obst, Vollkornprodukte oder Nüsse essen.

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„Die Studie bestätigt, was viele schon seit Jahren vermuten - dass schlechte Ernährung für mehr Todesfälle verantwortlich ist als jeder andere Risikofaktor auf der Welt“, erklärte Hauptautor Christopher Murray von der Universität von Washington. „Nach unserer Einschätzung sind zu viel Salz und zu wenig gesunde Nahrung die größten Risikofaktoren“. Im Schnitt nehmen die Menschen demnach zehnmal soviele zuckerhaltige Getränke und 86 Prozent mehr Salz zu sich als empfohlen.

Am gesündesten lebt man in Israel

Für die Studie wurden die Essgewohnheiten in 195 Ländern zwischen 1990 und 2017 untersucht. In fast jedem Land ernährten sich die Menschen demnach falsch, doch sind die Unterschiede enorm. So lag die Todesrate durch falsches Essen beim erstplatzierten Land Usbekistan zehn Mal höher als in Israel, dem am wenigsten gefährdeten Staat.

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Häufigste Todesursache waren demnach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, oftmals ausgelöst oder verschärft durch Fettsucht. Wirtschaftliche Ungleichheit sei in vielen Ländern ein wichtiger Faktor für die ungesunde Ernährung, erklärten die Autoren der Studie. Während der von Ärzten empfohlene Genuss von fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag in reichen Ländern gerade mal zwei Prozent des Einkommens eines Haushalts ausmacht, verschlingt er in ärmeren Ländern mehr als die Hälfte des Budgets.

Nicht untersucht wurden Todesfälle, die auf Mangelernährung zurückzuführen sind. Die Vereinten Nationen schätzen, dass fast eine Milliarde Menschen weltweit unterernährt ist, während zwei Milliarden Menschen deutlich mehr Kalorien zu sich nehmen als sie benötigen.