Durch Verhaltensweisen im Alltag kann man Herzleiden vermeiden. Foto: Bruno Nascimento

Wer sein Herz mehr pflegen will, sollte möglichst auf drei bestimmte Verhaltensweisen in seinem Alltag achten.

Stuttgart - Erkrankungen des Herzens und des von ihm angetriebenen Kreislaufsystems gehören zu den bedrohlichsten überhaupt. Fällt das Pumporgan auch nur für ein paar Minuten aus, stirbt der Mensch. Dies passiert Jahr für Jahr etwa 207 000 Bundesbürgern. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, das Herz zu schützen. Auf welche Dinge es zu achten gilt, erklärt die Deutsche Herzstiftung.

Wenig Fleisch, viel Gemüse

Sich gesund essen – geht das? Die Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Zusammenhang zwischen Überernährung und Arteriosklerose oder Bluthochdruck wurde lange unterschätzt. Und das, obwohl epidemiologische Zahlen zeigen, dass übergewichtige und zuckerkranke Menschen eher herzkrank werden als schlanke. Aber auch genetisch vorbelastete Menschen können ihr Herzinfarktrisiko senken, wenn sie ihre Ernährung umstellen.

Mittelmeerküche nennt sich diese Form der Kost, die von internationalen Herzspezialisten hoch gepriesen wird. Die wichtigste Regel hierbei lautet: Fleisch wird zur Beilage. Den Großteil des Tellers sollten Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkornprodukte einnehmen. Auf Fett muss nicht verzichtet werden, sofern es sich dabei um mehrfach ungesättigte Fette handelt, wie sie in Fisch enthalten sind. Auch einfach ungesättigte Fette, die in Oliven- und Rapsöl oder Nüssen vorkommen, sind gesund. Salz und Zucker sollten mit Vorsicht genossen werden: Etwa ein Teelöffel Salz sowie sechs Teelöffel Zucker pro Tag empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als gesund.

Ausdauersport treiben

Die Zeiten, in denen Herzpatienten zur Schonung geraten wurde, sind vorbei. Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßige Bewegung Herz-Kreislauf-Leiden lindert und sogar vorbeugt. Um speziell die Herzgesundheit zu fördern, werden Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Laufen, Radfahren oder Schwimmen empfohlen. Aber auch alltägliche Aktivität wie etwa schnelles Gehen, Treppensteigen sowie Gartenarbeiten sind schon sinnvoll – und das möglichst jeden Tag gut eine halbe Stunde. Dabei sollte die Belastung möglichst spürbar sein, der Puls aber nicht rasen. Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vorab ärztlich abklären, welche Sportart oder Bewegung für sie geeignet ist.

Stress vermeiden

Dauerstress, auf den keine Erholung folgt, begünstigt zahlreiche Erkrankungen – darunter auch Bluthochdruck. Zudem schlittert man unter Stress in Verhaltensweisen, die die Gesundheit ruinieren: Man greift zur Zigarette, isst zu ungesund aus Frust und trinkt zu viel Alkohol. Stattdessen sollte man sich mehr bewegen. So wirken Ausdauersportarten, aber auch ein Spaziergang gegen die Schäden, die Dauerstress im Körper anrichtet: Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Entspannungstechniken oder Yoga sind ebenfalls empfehlenswert. Vermeintliche Einschlafhilfen wie Fernsehschauen oder Medikamente sind dagegen nutzlos. Mit ihnen lässt sich nicht das Gleichgewicht zwischen Spannung und Entspannung, das für ein gesundes Leben gebraucht wird, erreichen. Grundsätzlich braucht es Aktivitäten, die einen den Stress vergessen lassen – sei es das gemeinsame Musizieren, ein Theaterbesuche oder eine Radtour. Doch auf Dauer hilft nur, das Stressproblem direkt anzugehen, heißt es seitens der Deutschen Herzstiftung.