Pasta alleine macht nicht dick – mit Tomatensoße schon. Foto: Viktor - stock.adobe.com

Eine Studie aus Italien lässt die Herzen vieler Pastaliebhaber höherschlagen: Wer regelmäßig Nudeln isst, neigt offenbar seltener zu Übergewicht. Können wir nun hemmungslos Nudeln essen?

Stuttgart - Eine Studie aus Italien lässt die Herzen vieler Pastaliebhaber höherschlagen: Wer regelmäßig Nudeln isst, neigt seltener zu Übergewicht. Doch ist diese Erkenntnis ein Freifahrtschein für Nudelfans? Ziel des Forscherteams war, den Zusammenhang zwischen Pastaverzehr und Adipositas zu untersuchen. Dazu wurden über 23 000 Italiener zu ihren Essgewohnheiten befragt sowie Gewicht, Größe, Bauch- und Hüftumfang erfasst.

Italiener, die häufig Nudeln essen, sind sogar dünner

Das Ergebnis: Es konnte kein Zusammenhang zwischen häufigem Pastaverzehr und Übergewicht festgestellt werden. Vielmehr hatten die häufigen Nudelesser sogar einen geringeren BMI, eine schmalere Taille sowie ein besseres Taille-Hüft-Verhältnis.

Ob sich das auf deutsche Verhältnisse übertragen lässt, ist fraglich. Pasta gilt in Italien als fixer Bestandteil der mediterranen Ernährung – einer Kostform, die mit einem positiven Effekt auf die Prävention chronischer Krankheiten einhergeht. Teil der sogenannten Mittelmeerdiät sind Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an komplexen Kohlenhydraten und Fasern wie Hülsenfrüchte, Reis und Getreide. Die Vollkornvariante von Nudeln konnte bereits in vielen Studien mit einer höheren Sättigung punkten. Auch Obst, Gemüse, Olivenöl, Fisch und eine moderate Zufuhr von Rotwein gehören zu dieser Ernährung. Die mediterrane Ernährung bietet sogar Vorteile hinsichtlich der Verbesserung des Blutglucosespiegels bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2. Nach epidemiologischen und klinischen Erkenntnissen hat sie eine schützende Funktion bei Übergewicht und Adipositas.

Pasta mit Unmengen an Tomatensoße haben wenig mit mediterranem Lebensstil gemein

Wer sich für den mediterranen Lebensstil entscheidet, macht mit einem Pastagericht aus Vollkornnudeln, frischen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Olivenöl nichts falsch. Wenn aber – wie bei uns oft üblich – ausschließlich große Mengen Pasta mit fertiger Tomatensoße gegessen werden, so kann man das nicht als mediterranen Lebensstil bezeichnen.