Immer wieder wird der Waldkindergarten von Zerstörungswut heimgesucht. Foto: Sascha Sauer

Immer wieder kommt es auf dem Gelände des Waldkindergartens zu Vandalismus. Jetzt wurde auch in die Waldhütte eingebrochen.

Fellbach - Die Täter kamen nachts. Sie schlugen ein Doppelfenster ein, durchwühlten im Inneren der Waldhütte Schubladen und Schränke, traten dann die Eingangstüre ein, um das Weite zu suchen. Eine Bohrmaschine und einen Feuerlöscher nahmen sie mit. Sonst machten sie keine Beute

Den Feuerlöscher hätten die Kinder am nächsten Tag beim Spazierengehen gefunden, erzählt Marc Visser, der Leiter des Waldkindergartens des Evangelischen Vereins Fellbach. Wenn er an den Einbruch zurückdenkt, dann sieht er vor seinem geistigen Auge auch die ausgerissenen Scharniere an den Fensterläden und das Loch im Zaun.

Eingeschlagene Fenster. Foto: Polizei Fellbach
„Es ist schade, dass Menschen keine Achtung vor Kindern und ihrer Anlage haben“, sagt Marc Visser. Immer wieder wird das Gelände hinter dem Waldschlössle von Zerstörungswut heimgesucht. Auf einem Zettel hat der Einrichtungsleiter notiert, was innerhalb der vergangenen zwei, drei Jahre mutwillig von Fremden kaputt gemacht wurde. Da steht auch der große Ofen aus Lehm drauf, mit dem die Kinder so gerne Brot und Pizza backten. „Den haben wir auch immer für unser Sommerfest angeheizt“, sagt Visser. „Die Täter haben ihn brachial zerstört.“

Im vergangenen Jahr waren es die Sitzbänke vor der Waldhütte, die kaputt gemacht wurden. Sie werden für den Morgenkreis genutzt, wenn die Mädchen und Jungen den Tag mit Liedern und Spielen begrüßen. „Inzwischen haben die Eltern neue Sitzbänke gebaut – und sie gleich stabiler gemacht“, berichtet der Einrichtungsleiter.

Doch der Vandalismus ist nicht das einzige Problem. Weil das Gebiet rund um das Waldschlössle ein beliebter Treffpunkt ist, bleibt dort viel Müll zurück. „Regelmäßig ziehen wir mit Greifzangen und Gummihandschuhen los, um sauber zu machen“, sagt Marc Visser. Da landen dann Zigarettenstummel, Kondome, Bierflaschen und Fast-Food-Verpackungen in den Müllsäcken.

Der Polizei ist der Treffpunkt beim Waldschlössle bekannt

„Es müsste eine andere Lösung gefunden werden, wie der Müll auf dem Kappelberg entsorgt wird“, sagt Visser. Denn die aufgestellten Abfalleimer seien zu klein und fast immer überfüllt. Zudem sei der Müll nicht vor Wildtieren geschützt, was das Problem noch verschärfe. „Auf dem Rotenberg haben sie große Container aufgestellt, wo auch keine Tiere drankommen.“

Der Polizei ist der Treffpunkt beim Waldschlössle bekannt. „Es kommt regelmäßig zu Beschwerden“, sagt Polizeihauptmeisterin Birgit Schäfer. Vor allem abends werde dort von Jugendlichen Marihuana und Alkohol konsumiert und Müll hinterlassen. Den Einbruch an der Waldhütte hat Birgit Schäfer aufgenommen. Rund 1000 Euro Schaden sind dabei entstanden. „Die Täter haben nach dem Motto schnell-rein-schnell-raus gehandelt“, sagt sie.