Das RS-Virus ist auch eine häufige Ursache für Lungenentzündungen. Foto: stock.adobe.com/Ramona Heim

Derzeit haben in Deutschland rund 9,5 Millionen Menschen eine Erkrankung der Atemwege – darunter sind auch Fälle von Lungenentzündungen. Wir klären, wie sich diese von einer normalen Erkältung unterscheidet und wie eine Ansteckung verhindert werden kann.

Die Anzahl der Krankenhauseinweisungen mit schwerer akuter Atemwegsinfektion liege „insgesamt auf einem hohen Niveau, vergleichbar zum Wertebereich auf dem Höhepunkt früherer Grippewellen“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht. Hauptverursacher für die Krankheitswelle ist das Respiratorischen Synzytial-Virus, das sich insbesondere bei Kindern rasant verbreitet. In den kommenden Wochen sei mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen, so das RKI.

Das Virus ist auch eine häufige Ursache für Lungenentzündungen

RSV-Erkrankungen verlaufen meist harmlos, bei Kleinkindern aber kann das Virus für lebensbedrohliche Zustände sorgen – mit Symptomen wie Atemnot sowie Entzündungen der Bronchien und der Lunge. Das Virus ist auch eine häufige Ursache für Lungenentzündungen bei Erwachsenen. Die Schleimhäute und Atemwege werden aufgrund der Virusinfektion empfindlicher gegenüber Bakterien, die sich dann dort ansiedeln können. So kommt es häufig zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion (bakterielle Superinfektion). Dabei wandert der Erreger in den Atemwegen nach unten in die Lunge. Die Lungenbläschen und das umliegende Lungengewebe können sich dann entzünden.

Fieber, Schüttelfrost und beschleunigte Atmung sind typische Symptome

Die typischen Symptome für eine solche Folgeerkrankung schildern Ärzte so: Es kommt zu hohem Fieber und Schüttelfrost, die Atmung und der Puls sind beschleunigt. Brust und Bauch schmerzen, meist aufgrund der heftigen Hustenanfälle. Aber nicht immer treten alle Beschwerden gleichzeitig auf. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen können manche Symptome fehlen, oder es stehen untypische Beschwerden wie Durchfall oder Bewusstseinsstörungen im Vordergrund, heißt es seitens des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Lungenentzündung ist ansteckend

Grundsätzlich sollten Infizierte bis zur Genesung zuhause bleiben. Denn wie bei anderen Erkältungskrankheiten auch erfolgt die Übertragung bei einer infektiösen Lungenentzündungen überwiegend per Tröpfchen beim Niesen, Husten und Sprechen.

Unbehandelt hält das Fieber etwa eine Woche an, heißt es seitens des IQWiG. Dann fällt die Körpertemperatur wieder auf normale Werte ab. Nach etwa vier Wochen ist die Lungenentzündung meist vollständig abgeklungen. Man kann sich aber noch längere Zeit abgeschlagen und müde fühlen, so die Experten. Auch der Husten kann hartnäckig anhalten.

Antibiotika verhilft zu einer raschen Genesung

Dieser Verlauf einer Lungenentzündung ist heute allerdings selten, da die Erkrankung üblicherweise sofort mit Antibiotika behandelt wird und zu einer rascheren Genesung führt. „Trotzdem ist es wichtig, sich bei einer Lungenentzündung nicht zu früh zu belasten, da es sonst zu einem Rückfall oder anderen Komplikationen kommen kann“, warnen die Mediziner vom IQWiG.