Auf Instagram hat der Duschbrocken bereits knapp 10 000 Abonnenten. Foto: z/Johannes Lutz & Christoph Lung GbR

Bereits mehr als 60 000 Duschbrocken haben zwei junge Stuttgarter verkauft. Das liegt auch an den sozialen Medien: Reisende laden dort Fotos von sich und dem plastikfreien Seifenstück hoch. Das erscheint wie ein Widerspruch in sich. Oder?

Stuttgart - Menschen, die viel reisen, schwören im Internet auf den Duschbrocken. Weil er praktisch ist – und plastikfrei. Doch wie passt es zusammen, dass jemand aus Umweltschutzgründen Plastik vermeiden will – und das ausgerechnet auf Reisen um die Welt?

Herr Lutz, der Duschbrocken soll umweltschonend sein, wer aber übermäßig reist, wird heute nicht selten kritisiert.

Wir ermutigen unsere Kunden nicht dazu, mit dem Flugzeug beispielsweise um den halben Globus zu reisen. Es gibt viele schöne Urlaubsorte, die mit Bus, Bahn oder Fahrgemeinschaften erreichbar sind. Aber ich glaube, dass diejenigen, die sich den Duschbrocken holen, sich auch Gedanken über die Umwelt und ihren eigenen ökologischen Fußabdruck machen. Mit dem Duschbrocken allein kann man sich kein reines Gewissen erkaufen.

Der Duschbrocken enthält unter anderem Zutaten wie Kokosöl, die importiert werden müssen. Schmälert das nicht den Umweltgedanken?

Die verarbeiteten Inhaltsstoffe sind zu 99,9 Prozent biologisch abbaubar. Uns ist aber auch klar, dass der Duschbrocken noch nicht perfekt ist. Wir sind rund um die Uhr damit beschäftigt, ihn zu optimieren und Lieferketten zu kürzen. Für ein dreiköpfiges Start-up-Unternehmen ist das nur nicht immer leicht zu schultern.

Und die restlichen 0,1 Prozent?

Die Parfümöle, die den typischen Duft der Duschbrocken ausmachen, sind noch nicht ersetzbar, wir forschen aber bereits an einer rückstandslosen Alternative.

Und wenn man genau darauf einfach verzichtet?

Unsere Mission ist es, den Menschen den Umweltgedanken näherzubringen, durch Verzicht oder Verbote hören dir aber weniger zu. Der Duschbrocken soll ja nicht nur säubern, sondern auch Spaß machen, damit in Zukunft weniger in Plastik verpackte Shampoos gekauft werden.

Das heißt, konsequent umweltfreundlich ist die Erfindung nicht?

Wir sind keine Moralapostel. Umweltschutz fängt bei jedem selbst und mit kleinen Schritten an. Wenn wir zeigen können, dass das schon mit einem Stück festem Shampoo funktioniert, macht uns das glücklich. Außerdem wollen wir uns in Zukunft für den Erhalt von sauberem Wasser einsetzen, denn ohne Wasser gäbe es keinen Duschbrocken.