Die Kreistagssitzung zur Zukunft der Helfenstein-Klinik wurde live übertragen. Foto: Giacinto Carlucci

Der Kreistag entscheidet nach langer und leidenschaftlicher Diskussion gegen die Weiterführung des Geislinger Krankenhauses. Bleiben soll ein „Praxiszentrum“ mit Ambulanzen und Ärzten.

Geislingen - Von „einer ganz besonderen Sitzung“ und einem „richtig schweren Tag“ spricht Landrat Edgar Wolff schon ganz zu Anfang um 14 Uhr. Tatsächlich wird die Entscheidungssitzung über die Geislinger Helfenstein-Klinik besonders lang, genau sieben Stunden nach Wolffs Eröffnungsworten fiel die Entscheidung: Mit 36 zu 24 Stimmen votierte die Mehrheit der Kreisräte am Freitagabend für die Pläne von Landkreisverwaltung und Klinik-Geschäftsführung, den stationären Krankenhausbetrieb in der Geislinger Helfenstein-Klinik mit Inbetriebnahme des Klinik-Neubaus in Göppingen einzustellen. Allerdings: Der von der Verwaltung gelieferte Beschlussvorschlag wurde erweitert, die SPD-Fraktion hatte beantragt, die Notfallversorgung nicht nur montags bis freitags jeweils von 7 bis 22 Uhr zu besetzen, sondern rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche. Das soll jetzt tatsächlich umgesetzt werden, Alb-Fils-Kliniken Geschäftsführer Wolfgang Schmid zeigte sich zuversichtlich, diesen Vorschlag in Abstimmung mit den mitentscheidenden Stellen in Stuttgart umsetzen zu können. Aber nicht nur lang war die Sitzung am Freitagabend, sie war auch besonders. Fast allen Redner der verschiedenen Fraktionen betonten die Tragweite der Entscheidung und versicherten glaubhaft, es sich nicht leicht gemacht zu haben.