Dies junge Dame nutze ihre Chance für ein Selfie mit Usain Bolt. Foto: dpa

Kurz vor Schluss beehren nochmal zahlreiche Promis das Oktoberfest in München. Das größte Volksfest der Welt geht bei sonnigen Herbstwetter ins Finale. Die Diskussionen um die Sicherheit aus dem Vorfeld sind fast vergessen.

München - Zahlreiche Promis haben auf dem Oktoberfest in München zünftig gefeiert: Sprint-Star Usain Bolt (30) und Hochspringer Germaine Mason (33) hatten sich am Freitag in Tracht geworfen und stießen im Weinzelt mit Weißbier und guter Laune an. Eine junge Frau nutzte die Gelegenheit für ein Selfie mit dem schnellsten Mann der Welt.

Im Marstall ließen sich Showmaster Thomas Gottschalk und Berlins Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit Bier und Brotzeit schmecken und prosteten Festwirt Siegfried Able zu. Im Weinzelt feierte Musikproduzent Ralph Siegel seinen 71. Geburtstag - mit von der Partie waren Siegels Freundin Laura Käfer und Schlagersängerin Nicole.

Unterdessen geht das Oktoberfest nach zwei ruhigen Wochen bei sonnigem Herbstwetter in die Endrunde. „Wir werden unter sechs Millionen Besuchern bleiben, selbst wenn das Wochenende gut wird“, sagte Festleiter Josef Schmid (CSU) am Freitag.

Weniger Besucher, gewohnt gute Stimmung

Miserables Wetter zum Auftakt, aber wahrscheinlich auch Sorgen um die Sicherheit haben in diesem Jahr auf die Besucherzahlen gedrückt. Die Stimmung auf dem Festgelände litt darunter nicht. „Wir haben eine ganz besonders entspannte, ruhige und schöne Atmosphäre.“

Schwerwiegende Vorkommnisse blieben aus, wie eine Polizeisprecherin sagte. Wie jedes Jahr seien Maßkrugschlägereien, sexuelle Übergriffe und Taschendiebstähle registriert worden. Teils wurden bei den Kontrollen Messer und Schlagstöcke sichergestellt.

Die Stadt hatte nach dem Amoklauf in München sowie islamistisch motivierten Anschlägen die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Das Verbot großer Taschen mit mehr als drei Litern Fassungsvermögen und die Kontrollen an den Eingängen hätten sich bewährt, sagte Schmid.

Gelegentlich gebe es Diskussionen über die Taschengröße. In Grenzfällen entscheide der Ordner, sagte Schmid, der als Maßeinheit für die Größe drei Milchtüten ausgegeben hatte. „Der Ordner nimmt keine drei Tüten Milch und probiert, ob die reinpassen“, sagte Schmid. „Ich muss auch nicht eine 2,9-Liter-Tasche mitnehmen.“ Entgegen Befürchtungen habe es trotz der Kontrollen an den Eingängen auch bei großem Andrang keine größeren Staus gegeben.

Umstrittener Zaun hat sich bewährt

Der mobile Zaun, der erstmals eine letzte noch offene Seite des Festgeländes abriegelt und über den im Stadtrat monatelang gestritten wurde, sei nun keine Diskussion mehr wert. „Der Zaun hat sich bewährt. Kein Mensch spricht von diesem Zaun und ich treffe niemanden, der sich von dem Zaun gestört fühlt.“

Schon im vergangenen Jahr war die Besucherzahl mit 5,9 Millionen etwas unter den Vorjahren geblieben. Damals waren es neben schlechtem Wetter möglicherweise die Grenzkontrollen wegen der Flüchtlingskrise, die vor allem Besucher aus den Nachbarländern abhielten. In früheren Jahren hatte aber auch Terrorangst auf die Besucherzahl gedrückt. 2001 nach den Anschlägen von New York und 2009 nach Al-Kaida-Drohungen kamen ebenfalls weniger als sechs Millionen Menschen.

Dass der Cannstatter Wasen in Stuttgart mit meist rund vier Millionen Besuchern das Oktoberfest überholen könnte, glaubt Schmid nicht. „Das Münchner Oktoberfest ist das Original. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal auf der Welt.“

Schausteller, Budenbesitzer und Wirte hatten sich das Festgelände in der ersten Woche mit Bauern geteilt: Im Südteil findet alle vier Jahre während der ersten Wiesn-Woche das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) statt. Das Oktoberfest dauert noch bis zum Montag - wegen des Feiertags am 3. Oktober ist das Fest einen Tag länger.