Markus Herzer (rechts) als Elton John bei der Party für „Rocketman“. Foto: Andreas Engelhard

Zum Stuttgart-Start des Kinofilms „Rocketman“ haben Fans von Poptitan Elton John knallig bunt und mit großen Sonnenbrillen in der Gloria-Passage gefeiert.

Stuttgart - Wie ein „Pfau beim Radschlagen“ kam sich Taron Egerton vor, als er Elton John für „Rocketman“ gespielt hat. Weil sein Kostüm mit Swarovski-Kristallen übersät war, habe man es nicht waschen können. Den Geruch nach langen Drehtagen wird er nicht vergessen – und ein Hauch davon weht auch in Stuttgart. In der Gloria-Passage haben die EM-Filmtheater-Betriebe Mertz zum Start des bereits in Cannes gefeierten Films über das Leben des britischen Poptitans eine knallig bunte Elton-John-Party gefeiert.

Ein Interview mit Sir Elton gibt’s nicht alle Tage

Der Mann am Klavier trägt einen roten Zylinder, eine dunkel getönte Brille mit rosafarbenem Rand und eine Jacke im Tigerfell-Look. In seinem Publikum sind viele ebenfalls mit wuchtigen Sonnenbrillen geschmückt – und das zur späten Stunde, da längst die Sonne untergegangen ist. Im extravaganten Outfit – es gibt noch Perücken, Hüte und falsche Mikrofone aus Plastik dazu – kann man sich in der Fotobox ablichten lassen. Mit dem ausgedruckten Bild wird man eines Tages den Enkeln erzählen, was für ein wilder Feger man mal war.

Wer den Musiker unterm Passagenglasdach, der alles zwischen „Daniel“ und „Candle in the Wind“ spielt, in einer Pause nach seinem Namen fragt, erntet einen überraschten Blick. Ob man ihn nicht kenne? Elton John! Aber klar! Ein Interview mit Sir Elton gibt’s selbst in Stuttgart nicht alle Tage. Und so erklärt dieser Elton John, dass nach einer dreijährigen Abschiedstour noch nicht alles vorbei sein muss. Andere Größen der Popwelt machen es vor: Auf den letzten Abschied kann noch der allerletzte folgen.

Das Leben ist nicht nur Flucht und Fasching

Der Stuttgarter Musiker Markus Herzer, der den Elton John in der Gloria-Passage gibt, geht in seiner Rolle auf. Aus der Egozentrik, Selbstverliebtheit, dem Drogensumpf und den Bedrückungen einer lang verdrängten Homosexualität hat sich das Original unter anderem mit der Arbeit für seine Aids-Stiftung gerettet. Begeistert verlassen Fans den Kinosaal. „,Rocketman’ ist noch besser als ,Bohemian Rhapsody’“, sagt einer. Jahrzehntelang hat der Pfau seine Räder geschlagen. Am Ende weiß er doch, dass das Leben nicht nur Flucht und Fasching ist. Die Botschaft von Sir Elton: Man sollte seine Zeit sinnvoll nutzen und für andere da sein.