Mehr als ein Fingerzeig: Wer mehr Lehrer fordert, der sollte auch der Berufsgruppe mehr Wertschätzung entgegenbringen. Foto: dpa

Der Ruf nach neuen Lehrern ist laut, doch es fehlt an der nötigen Wertschätzung für die Pädagogen im Alltag. Immer mehr Eltern neigen zur Besserwisserei und überschreiten ihre Kompetenzen. Das schadet am Ende aber nur dem eigenen Nachwuchs, meint unser Redakteur Kai Müller.

Stuttgart - Das Baden-Württemberg braucht in den nächsten zehn Jahren 10 600 neue Lehrerstellen. Das sagt das Kultusministerium und es gibt wohl niemanden, der dies bestreitet. So weit, so gut. Doch zugleich stellt sich die Frage, wie junge Frauen und Männer in dieser großen Zahl für einen Beruf begeistert werden können, für den es an Wertschätzung in weiten Teilen der Bevölkerung mangelt. Zwar finden sich die Pädagogen bei diversen Umfragen im Reigen der Berufe eher im vorderen Mittelfeld, bei vielen Eltern hat sich aber immer mehr eine Form von Besserwisserei breit gemacht. Getreu dem Motto: Ich war auch mal in der Schule und weiß daher, was gut für mein Kind ist. Nimmt man diese Argumentation ernst, müssten sich Daimler und Porsche große Sorgen machen. Wer Auto fahren kann, der kann schließlich auch ein solches bauen,oder?