Zollbeamte in Uganda zeigen am 2. Februar 2019 Elefantenzähne, die beschlagnahmt wurden. Foto: AP

Als Kopf einer kriminellen Bande schmuggelte die Chinesin Yang Fenglan mehr als 860 Elefantenzähne aus Afrika. Jetzt hat ein Gericht in Tansania ihr das Handwerk gelegt.

Daressalam - Eine als „Elfenbeinkönigin“ bekannt gewordene Schmugglerin ist in Tansania zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem muss die chinesische Staatsbürgerin Yang Fenglan eine Geldbuße von umgerechnet rund fünf Millionen Euro zahlen, wie ein Gericht in dem ostafrikanischen Staat befand.

Der Richter in der Wirtschaftsmetropole Daressalam erklärte am Dienstag, die Strafe solle Wilderern und Schmugglern als Abschreckung dienen.

„Der illegale Artenhandel ist ein Verbrechen“

Die 69-jährige Chinesin führte laut Gericht eine kriminelle Vereinigung und war im Lauf der Jahre für den Schmuggel von mehr als 860 Elefantenstoßzähnen nach Asien verantwortlich.

Die Naturschutzorganisation WWF begrüßte die Entscheidung: „Das Urteil setzt ein klares Zeichen: Der illegale Artenhandel ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen“, erklärte die Expertin für Wildtierkriminalität, Katharina Trump. Statt der Strippenzieher treffe es meistens nur die kleinen Fische. „Das ist diesmal anders. Wir hoffen auf eine abschreckende Wirkung.“

Nach WWF-Angaben war Yang Fenglan im Oktober 2015 in Daressalam festgenommen worden, wo sie seit den 1970er Jahren lebte. Zuletzt war sie Vizepräsidentin des chinesisch-afrikanischen Wirtschaftsrats in Tansania.

Nur noch 415 000 leben in Afrika

Wilderer töten in Afrika jährlich Tausende Elefanten. Sie verkaufen die Stoßzähne vor allem nach Asien, wo Elfenbein trotz internationaler Handelsverbote als Luxusgut für Schmuck oder Schnitzereien beliebt ist. Vor der Kolonialzeit lebten in Afrika Schätzungen zufolge bis zu zehn Millionen Elefanten. Heute sollen es nur noch rund 415 000 sein.

Laut WWF verlor der Kontinent allein in den letzten zehn Jahren etwa 110 000 Dickhäuter. In Tansania sank ihre Zahl zwischen 2007 und 2016 um etwa 55 Prozent auf etwa 50 000 Tiere.