Afghanische Truppen haben die Taliban aus dem Zentrum von Kundus vertrieben. Foto: dpa

Nach den Gefechten zwischen Truppen der Taliban und afghanischen Sicherheitskräften sind Soldaten der Bundeswehr wieder nach Kundus geflogen. Die Bundeswehr hatte sich vor zwei Jahre von dort zurückgezogen, ist aber noch in Masar-i-Scharif stationiert.

Berlin - Soldaten der Bundeswehr sind am Donnerstag erneut nach Kundus geflogen, um die afghanischen Truppen bei ihrer Offensive gegen die Taliban zu beraten. Das sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos und bestätigte damit einen Bericht des „Tagesspiegel“ (Freitag). In der umkämpften Stadt informierten sie sich über die Lage und stimmten sich mit den afghanischen Sicherheitskräften ab, anschließend flogen sie zurück ins 150 Kilometer entfernte Masar-i-Scharif. Bereits am Dienstag war ein kleines Team der Bundeswehr nach Kundus geflogen.

Die radikalislamischen Taliban hatten die nordafghanische Provinzstadt am Montag überrannt. Am Donnerstag vertrieben afghanische und ausländische Truppen die Aufständischen aus dem Zentrum der Stadt.

Die Bundeswehr hatte sich vor zwei Jahren aus Kundus zurückgezogen, ist aber noch in Masar-i-Scharif stationiert - allerdings nur zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Armee. Eine Unterstützung mit Kampftruppen ist ausgeschlossen. Dafür gibt es kein Mandat des Bundestags. Der Kampfeinsatz der Nato wurde Ende 2014 offiziell beendet.