Statistiker rechnen mit wachsender Binnennachfrage dank anhaltend guter Wirtschaftswerte Foto: dpa

Niedrige Preise, kaum Arbeitslosigkeit, aber steigende Löhne und ein neuer Rekord bei Exporten: Für die Statistiker war 2014 ein gutes Wirtschaftsjahr. Und sie sind optimistisch, dass es so bleibt.

Stuttgart - Ein Mix aus steigenden Löhnen und niedriger Inflation lässt die Kaufkraft der Beschäftigten so kräftig steigen wie seit Jahren nicht mehr. Darauf haben am Montag Statistiker aus Bund und Land hingewiesen. Danach sind die Nominallöhne in den ersten neun Monaten 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gestiegen, die Verbraucherpreise – auch wegen stark fallender Ölpreise – jedoch nur um ein Prozent. Dadurch blieb den Beschäftigten deutlich mehr Geld in der Tasche.

„Die verfügbaren Einkommen dürften die Binnennachfrage stärken“, sagte am Montag der Vizepräsident des Statistischen Landesamts, Martin Votteler. Daneben sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt mit vier Prozent durchschnittlicher Arbeitslosenquote im Südwesten ausgezeichnet. Auch bei der Beschäftigtenzahl rechnet er mit einem neuen Höchststand.

Trotz einer konjunkturellen Delle im Jahresverlauf ist die Wirtschaftsleistung Baden-Württembergs den Statistikern zufolge im zu Ende gehenden Jahr um 1,75 Prozent gewachsen. Für 2015 rechnen sie immerhin noch mit 1,25 Prozent: „Das ist doch auch eine ganz gute Zahl“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. Der SPD-Politiker schätzt die Konjunktur trotz aller Widrigkeiten – etwa wegen des Konflikts mit Russland – als sehr robust ein. Insbesondere die Exportzahlen seien „bärenstark“ und steuerten auf einen neuen Rekord zu.

Damit dürfte sich Baden-Württemberg erneut besser entwickeln als der Bund. Die Wirtschaftsweisen rechnen bundesweit mit einem Prozent Wachstum. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger dämpfte hingegen die Erwartungen. Die Aussichten seien „nicht berauschend“, sagte er. Der stärker werdende Dollar mache zwar Hoffnung, Russland hingegen große Sorgen.

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