Fair gehandelte Produkte sind mittlerweile an vielen Stellen erhältlich. Die Stadt Aalen bietet nun eine Übersicht für die lokalen Geschäfte an – erstmals in einer App. Foto: dpa

Die Fairtrade-Town Aalen bietet als erste Stadt in Deutschland eine faire Einkaufsapp an. Per Handy kann man sich zeigen lassen, in welchen Geschäften welche fair gehandelten Produkte zu bekommen sind. Die App ist brandneu – und die Stadt sucht noch Mitstreiter.

Aalen - Sie kamen als erstes auf die Idee: Mitarbeiter der Stadt Aalen haben eine App entwickeln lassen, die verantwortungsbewussten Einkäufern rasch einen Überblick darüber verschafft, wo fair gehandelte Produkte erhältlich sind.

Mit diesem Angebot ist Aalen Pionier in Deutschland: „Wir haben als erstes bei dem Verein Transfair Deutschland nachgehakt, ob es eine solche App vielleicht schon gibt“, erzählt Michaela Blank, die als persönliche Referentin des Aalener Oberbürgermeisters Thilo Rentschler (SPD) das Thema betreut. Aber weder hatten die Kölner selbst bereits ein solches Angebot herausgebracht, noch war ihnen eine Kommune bekannt, die einen fairen Einkaufsführer für Mobiltelefone bereits entwickelt hätte.

Bisher gab es einen Taschenführer

Produkte mit dem Fairtrade-Siegel gibt es in Aalen an vielen Stellen. Bisher waren all diese Geschäfte, Cafés und Restaurants in einem handlichen Taschenführer aufgelistet. Diesen hatte die Stadt aufgelegt, als sie sich vor fünf Jahren erstmals von dem Verein Transfair als Fairtrade-Town hat zertifizieren lassen. Damit ist die Stadt eine von 584 Fairtrade-Kommunen deutschlandweit und eine von 113 in Baden-Württemberg, die sich verpflichtet haben, den fairen Handel zu fördern.

Ein Start-up an der Hochschule hat die App entwickelt

Aalen hatte das Zertifikat schon zwei Mal erneuert, der Einkaufsführer war jedoch bislang der alte geblieben. Der Stuttgarter Stadtteil Möhringen hatte erst im November einen Einkaufsführer wieder aufgelegt, den man online abrufen kann, den es aber auch in Papierform gibt. Die Aalener entschieden sich für den digitalen Weg. „Wir brauchen etwas Zeitgemäßes, was leicht und schnell zu aktualisieren ist“. war man sich im zuständigen Lenkungskreis einig gewesen. So kam man auf die Idee, eine App anzubieten, die einem schnell anzeigt, wo welche fair gehandelten Produkte zu welchen Zeiten erhältlich sind. „Die Idee war eigentlich, so etwas deutschlandweit einzuführen“, sagt Blank. Die Aalener fangen jetzt halt mal an. Programmiert wurde die App von einem Start-up an der örtlichen Hochschule. Seit einigen Tagen kann die Fairtrade-App Aalen kostenlos aufs Smartphone geladen werden.

Als nächstes will Blank Mitstreiter suchen – erst einmal bei den umliegenden Fairtrade-Städten Ellwangen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd. Vielleicht wollen auch ihre Fairtrade-Einzelhändler in der App registriert werden.