Die Fassaden des Musée du Quai Branly sind schon lange begrünt. In Zukunft sollen weite Teile von Paris zu einer grünen Zone werden. Foto: epd

Die Metropole an der Seine hat sich ein ehrgeiziges Programm zur Ökologisierung verpasst. Treibende Kraft ist Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Kritiker glauben, sie handele nicht ganz uneigennützig.

Paris - Der junge Reiseführer mit den Rastalocken präsentiert routiniert sein Standardprogramm: „Vor uns der Eiffelturm, dahinter das Marsfeld, links Montmartre mit der Kirche Sacré-Cœur, hinten am Horizont zu erkennen Notre-Dame.“ Doch unversehens fragt eine ältere Dame nach dem „grünen Paris“, von dem sie gehört habe. Und der Tourguide gerät ins Schwärmen, erzählt weit mit den Armen ausholend von einem Park, einer grünen Oase – dort, wo sich jetzt noch der lärmende Verkehr über die breiten Straßen wälzt. Fast entschuldigend sagt die Touristin aus Italien: „Ich habe in Rom als Stadtplanerin gearbeitet und habe von dem Projekt gehört.“ Der Reiseführer lacht: „Ich studiere hier in Paris Landschaftsarchitektur.“ Er sei kein Fan von Bürgermeisterin Anne Hidalgo, „aber was sie da plant, ist schon genial.“