Nicht nur Kindergärten: Der Blick auf unsere Crimemap zeigt die in diesem Jahr gemeldeten Polizeiereignisse auf den Fildern. Foto: Crimemap

Der Sommer geht zu Ende, der Herbst naht – und die Kindergarten-Einbrecher schlagen wieder verstärkt zu. Was sie zu finden hoffen, ist unklar.

Stuttgart - Der städtische Kindergarten am östlichen Ortsrand von Plieningen ist von Grün umgeben und ein Idyll im Körschtal, das 22 Kindern viel Möglichkeiten zum Entdecken gibt. Offenbar hat sich auch ein Einbrecher ziemlich wohl und ungestört gefühlt – er ist in der Nacht zum Montag in die Einrichtung eingedrungen, um nach Beute zu suchen.

Derzeit stehen Stuttgarts Kindergärten offenbar verstärkt im Visier der Einbrecher. Denn der Plieninger Fall ist nun schon der sechste in nur zwei Wochen. Offenbar werden die Täter bevorzugt im Herbst aktiv – und die Filder sind derzeit eindeutig ein Schwerpunkt, wie eine Auswertung unserer Kriminaldatenbank zeigt.

Tatorte besonders auf den Fildern

Der Einbruch im Mistelweg in Plieningen dürfte sich nach Erkenntnissen der Polizei zwischen Sonntag, 12.30 Uhr, und Montag, 7 Uhr, abgespielt haben. „Der Täter hat dabei nicht viel gefunden“, sagt Polizeisprecherin Monika Ackermann, „er hat offenbar Kleinelektronik mitgehen lassen.“ Dabei verwundert generell, warum Kindergärten immer noch ein bevorzugtes Einbruchsobjekt sind. Zu erwarten ist wenig – aber womöglich fühlen sich die Täter dort am wenigsten gestört.

Zuletzt hatten Einbrecher in einer Kindertagesstätte an der Fanny-Leicht-Straße in Vaihingen zugeschlagen. In der Nacht zum 28. August hebelten sie ein Fenster auf und durchsuchten die Räumlichkeiten. Am Wochenende zwischen dem 24. und 26. August geriet ein Waldorfkindergarten am Himbeerweg in Sillenbuch ins Visier von Eindringlingen. Sie knackten die Terrassentür und erbeuteten mehrere Hundert Euro Bargeld. Am selben Wochenende wurden der Kindergarten an der Barchetstraße in Möhringen und eine Kindertagesstätte am Nachtigallenweg im Stuttgarter Süden heimgesucht. Dabei wurde mindestens ein tragbarer Computer gestohlen.

Alles hat in Weilimdorf angefangen...

Die jüngste Serie nahm am 21. August ihren Anfang – allerdings am anderen Ende der Stadt. In der Pirmasenser Straße in Weilimdorf durchwühlten unbekannte Täter die Räumlichkeiten und Schränke. Mit einer Kamera verschwanden sie dann wieder.

Am schlimmsten war der Einbruch in den Kindergarten Eulennest Ende Januar in Neugereut, wo der Einbrecher auch noch Feuer gelegt und 400 000 Euro Schaden angerichtet hatte. Die Aufklärungsquote der Polizei ist in diesem Jahr vergleichsweise bescheiden. Lediglich in einem einzigen Fall ging ein Tatverdächtiger ins Netz. In der Memeler Straße in Mühlhausen hatte am 3. Juni ein aufmerksamer Zeuge die Polizei verständigt. Der Täter flüchtete zwar, wurde aber wenig später ermittelt. Als tatverdächtig gilt ein 17-Jähriger, der bereits polizeibekannt ist.