Das Markenzeichen von Slavenka Jäger: der Blumenstrauß an der Bar Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Eigentlich ist das Westend ohne Slavenka Jäger nicht vorstellbar. „Es wird mir fehlen“, sagt sie selbst. Aber mit 74 Jahren ist es nun einfach Zeit für den Ruhestand. Die Eckkneipe ist ihr Wohnzimmer, die Gäste sind mittlerweile gute Bekannte.

Dieser Tage kommen Slavenka Jäger ständig die Tränen. Zum Beispiel wenn sie vom Goldfasan erzählt. Er hat seinen Spitznamen bekommen, weil er immer großzügig ist zu den Frauen, ihnen ein Getränk ausgibt oder Zigaretten spendiert. „Ich werde heulen“, sagt Slavenka Jäger. Denn am Wochenende feiert sie eine Abschiedsparty: Nach 17 Jahren in der Eckkneipe Westend an der Bebelstraße geht sie in den Ruhestand. Die Selbstständigkeit ist ihr zu anstrengend geworden. Ihre Kneipe war jeden Tag von 14 Uhr an geöffnet, bis der letzte Gast gegangen war. Nur sonntags schloß sie schon um 20 Uhr, um im Fernsehen „Herzkino“ zu schauen. „Mir wird bestimmt langweilig werden“, weiß die 73-Jährige schon jetzt.