Zwölf Zweizimmerwohnungen befinden sich in den neuen Containern, die am Freitag mit einem Begegnungsfest eingeweiht worden sind. Foto: Michael Steinert

Vor allem Flüchtlinge tun sich bei der Suche nach einer Bleibe schwer. Die Stadt Ebersbach hat deshalb zwölf Wohnungen in Containerbauweise erstellt – und will noch mehr für Integration tun.

Ebersbach - Überwiegend geflüchtete Menschen sowie eine Familie aus der Obdachlosenunterkunft haben in den bunten Containern in der Ebersbacher Daimlerstraße, die an diesem Freitag mit einem Begegnungsfest feierlich eingeweiht worden sind ein neues Zuhause gefunden. Anschlussunterbringung nennt sich diese Wohnform im Verwaltungsdeutsch und gemeint sind damit Wohnungen, die die Kommune zur Verfügung stellen muss, wenn Flüchtlinge auf dem privaten Wohnungsmarkt keine Bleibe finden.

Vor allem Flüchtlinge tun sich schwer bei der Wohnungssuche

Die Stadt Ebersbach hat für den Bau rund 770 000 Euro aufgewendet und dafür einen Zuschuss von 220 000 Euro erhalten. Stark macht sich die Kommune weiterhin auch für die Integration von Geflüchteten. Der Gemeinderat hat nun grünes Licht für zusätzliches Personal gegeben.

„Es ist unsere Aufgabe, dass viele der Zugewanderten auch gute Nachbarn werden“, formuliert Dietmar Vogl, der in der Ebersbacher Verwaltung für das Bürgerschaftliche Engagement zuständig ist, die Herausforderungen. Deutschkenntnisse seien dafür die wichtigste Voraussetzung, ergänzt die Flüchtlingshilfekoordinatorin Andrea Schiller, die eng mit dem Verein Flüchtlingshilfe Ebersbach zusammen arbeitet. Seit dem Jahr 2013 habe sich hier ein Netzwerk aus insgesamt 180 ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern gebildet.

In Ebersbach kümmern sich 180 Ehrenamtliche um 221 Geflüchtete

Wichtige Ansprechpartner seien darunter vor allem die Familienpaten, die in engem Kontakt zu den Geflüchteten stehen. Um Geflüchtete, deren Asylantrag positiv beschieden worden ist und die ein Bleiberecht haben, sollen sich demnächst, auf zwei Jahre befristet eingesetzte, Integrationsmanager kümmern. Deren Stellen wird das Land finanzieren, so haben es die Partner im April dieses Jahres im landesweiten Pakt für Integration beschlossen.

In Ebersbach werden vermutlich 1,5 Personalstellen benötigt. Jutta Schiller, die derzeit auf einer 50-Prozent-Stelle arbeitet, hat sich bereits um einen halben Stellenanteil beworben. Und über die Besetzung einer weiteren Stelle verhandelt die Kommune derzeit mit dem Deutschen Roten Kreuz. In Ebersbach leben derzeit 221 geflüchtete Menschen. Sie verteilen sich auf die kreiseigene Übergangsunterkunft in der Zeltstadt Ebercamp und die kommunale Gemeinschaftsunterkunft in der Daimlerstraße. Neben den 39 Menschen, die jetzt in die benachbarten neuen Containerwohnungen in der Daimlerstraße ziehen, leben Geflüchtete außerdem in den Ortsteilen Bünzwangen, Weiler und Sulpach. Von diesen insgesamt 53 Personen, sind 28 Menschen jünger als 18 Jahre. Immerhin bereits 92 Geflüchtete, dazu zählen 37 Kinder und Jugendliche, leben in einer privaten Wohnung.