An den Ständen auf Rädern gibt es Essen aus aller Welt. Foto: Heldenreich/Andonis Vassiliadis

Der Möhringer Bezirksbeirat möchte die Foodtrucks nicht in seinem Stadtbezirk haben. Das Ordnungsamt lässt aber verlauten, dass einer Genehmigung nichts im Wege steht.

Möhringen/Vaihingen - Wenn es nach der Eventagentur Heldenreich geht, machen die Food-Trucks an diesem Freitag zum ersten Mal Station auf den Fildern. Und zwar gleichzeitig auf dem Vaihinger Markt und dem Platz neben der Martinskirche in Möhringen. Von 15 bis 22 Uhr könnte es dann trendiges Essen aus aller Welt geben. Zumeist junge Gastronomen bereiten die Speisen in ihren großen Ständen auf Rädern zu. Die Gäste können auf Liegestühlen genießen und verweilen. Heldenreich hat seine Version eines Streetfood-Festivals mit „Eat and Meet“ überschrieben. Bis einschließlich 2. September wollen die Food-Trucks immer freitags auf die Filderebene rollen.

Die Vaihinger sind dafür

So ist es beim Ordnungsamt beantragt. Bereits im März stellte Daniel Rosner das Konzept im Vaihinger Bezirksbeirat vor. Der Chef der Eventagentur erntete dafür viel Zustimmung. Auch der Verbund Vaihinger Fachgeschäfte (VVF) und der Bund der Selbständigen stehen hinter der Aktion. In Möhringen hingegen ging alles hopplahopp. Niemand stellte den Lokalpolitikern das Konzept von „Eat and Meet“ vor. Stattdessen fragte die Bezirksvorsteherin Evelyn Weis im Auftrag des Ordnungsamts, wie die Lokalpolitiker zu dem Streetfood-Festival stehen und ob sie ein solches im Stadtbezirk haben wollen.

Die Antwort war eindeutig. „Das sind professionelle Anbieter. Ich frage mich schon, ob wir so etwas neben unseren von Ehrenamtlichen organisierten Festen brauchen“, sagte Dieter Bernhardt (SPD). Tanja Bachmann sah es ähnlich: „Wir haben gute Gastronomen vor Ort und brauchen keine zusätzlichen Angebote. Außerdem ist so ein Festival mit enormen Beeinträchtigungen für die Anwohner verbunden“, sagte die FDP-Frau.

Auch Axel Brodbeck (Freie Wähler) war gegen eine gewerbliche Veranstaltung auf dem Platz neben der Martinskirche. Er verwies auf die ohnehin schon angespannte Parkplatzsituation im Ortskern. „Und die Food-Trucks würden den gesamten Freitag den Parkplatz blockieren. Evelyn Weis ergänzte, dass freitags immer Trauungen im Bezirksrathaus seien und viele Hochzeitsgäste mit dem Auto kommen würden.

Die Grünen waren nicht ganz so skeptisch. „Ich habe nicht prinzipiell was gegen diese Food-Trucks“, sagte Rüdiger Reinboth. Diese könnten auch eine Bereicherung in den sonst etwas drögen Sommermonaten sein. Einen Testlauf konnte er sich vorstellen, allerdings nicht über zwei Monate hinweg. So sah es auch die CDU.

Die Möhringer wollen mehr Infos

Alle Parteien kritisierten, dass die Sache „nicht richtig durchgeplant“ sei. Der Platz neben der Martinskirche war ihrer Meinung nach ein denkbar schlechter Standort. Der Europaplatz auf dem Fasanenhof beispielsweise schien ihnen viel eher geeignet. Zudem ärgerten sich die Lokalpolitiker darüber, dass niemand gekommen war, um das Konzept vorzustellen. Zwar habe es Gespräche mit dem Stadtteilmanager Torsten von Appen und dem Möhringer Gewerbe- und Handelsverein gegeben, hieß es aus der Reihe der CDU. Diese seien aber wenig konkret gewesen.

Am Ende lehnte der Bezirksbeirat ein Streetfood-Festival neben der Martinskirche mehrheitlich ab. Die Food-Trucks könnten aber dennoch auf die Filder kommen. Auf eine Anfrage unserer Zeitung bei der Pressestelle Stuttgart heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme: „Für die Stadtbezirke Vaihingen und Möhringen liegen Anträge vor. Einer Genehmigung steht voraussichtlich von Seiten des Ordnungsamts nichts im Wege.“