Dank des Fluggastes konnte der Easyjet-Flieger doch noch Richtung Alicante abheben. Foto: dpa

Weil der Pilot fehlt, hat ein Easyjet-Flug nach Alicante mehrere Stunden Verspätung. Ein Fluggast erklärt sich bereit, die Maschine ersatzweise zu fliegen – und rettet den Fluggästen so ihren Urlaub.

Stuttgart - Die Fluggäste eines Easyjet-Flugs vom englischen Manchester nach Alicante in Spanien befürchteten am Montag wohl schon das Schlimmste. Auf den Anzeigetafeln am Flughafen wurden mehrere Stunden Verspätung angezeigt, einige Easyjet-Flüge waren an jenem Tag schon abgesagt worden. Dann wurde ein Passagier des Fluges nach Alicante spontan zum Helden, als er sich bereit erklärte, als Kapitän einzuspringen. Glücklicherweise war der Gast selbst Pilot.

Erstmals zu lesen war die Geschichte in einem Facebookbeitrag einer Passagierin. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt Easyjet den Vorfall. Laut einer Sprecherin der Fluggesellschaft fiel der Pilot, der ursprünglich die Maschine nach Alicante fliegen sollte, aufgrund einer technischen Panne des Planungs- und Kontrollsystems aus. Zwar wurde bereits ein Ersatz-Pilot verständigt, bis dieser am Flughafen gewesen wäre, hätte es allerdings mehrere Stunden gedauert – daher die angeschriebene Verspätung.

Pilot bemerkte die Verspätung und bot an spontan einzuspringen

Wie es der Zufall will, war der eingangs erwähnte Fluggast ebenfalls Pilot bei Easyjet. Im Video der Facebooknutzerin erklärt er, wie genau er zu dem kurzfristigen Einsatz kam: Der Mann war mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn privat unterwegs, auf dem Weg in den Urlaub. Als er die Verspätung bemerkte und ihm gesagt wurde, dass der Grund ein fehlender Pilot sei, rief er bei Easyjet an und bot an, den Flug spontan zu übernehmen. Die Airline überlegte nicht lange – nach wenigen Sekunden bekam er per Rückruf grünes Licht.

Lesen Sie hier: Lehrer bewusstlos – Australier muss in erster Flugstunde allein landen

Da der Mann seine Pilotenlizenz und seinen Ausweis dabei hatte, konnte er problemlos einspringen. Außerdem war er gut ausgeruht und hatte zuvor vier Tage frei gehabt, was ihn gesetzlich berechtigte, das Flugzeug zu fliegen, wie es seitens der Fluggesellschaft heißt. Von den anderen Fluggästen wurde der Pilot für seinen Einsatz mit einem tosenden Applaus belohnt.