Deutlich erkennbar: ein Parkplatz mit Lademöglichkeit für Elektroautos. (Symbolfoto) Foto: imago images

Die Zeiten für Besitzer von E-Autos in Baden-Württemberg werden immer besser: Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte ist auf knapp 5000 gestiegen. Im Städteranking kommt Stuttgart gut weg.

Stuttgart - Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos in Baden-Württemberg nimmt weiter stark zu: Binnen eines Jahres sei die Zahl von 2796 auf 4950 Ladepunkte (eine Ladesäule bietet meistens zwei Ladepunkte) gestiegen. Das teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit. Dies entspricht einem Zuwachs von knapp 80 Prozent. Im Vergleich der Bundesländer liege Baden-Württemberg damit hinter Spitzenreiter Bayern (6353) und vor Nordrhein-Westfalen (4476), Niedersachsen (2501) und Hessen (1866) auf Platz zwei.

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Auch deutschlandweit würden inzwischen immer mehr Ladepunkte errichtet: Innerhalb der vergangenen zwölf Monate sei die Zahl um über 10 000 auf 27 730 – also um 60 Prozent – gestiegen. Sie versorgen etwa 280 000 E- und Hybridautos, die aktuell in Deutschland gemeldet sind. Nach BDEW-Angaben reichen sie für insgesamt 440 000 elektrisch betriebene Fahrzeuge.

Das Städteranking führe München mit 1185 Ladepunkten an, dort habe sich die Anzahl innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Danach folgten Hamburg (1096) und Berlin (1052). Stuttgart landete laut Ladesäulenregister mit 423 Ladepunkten auf dem vierten Platz. Dabei lässt sich gar nicht genau sagen, wie hoch die Anzahl in der baden-württembergischen Landeshauptstadt tatsächlich ist.

Zahlreiche Stationen auf Flächen des Landes

Auf Anfrage unserer Zeitung teilte eine Sprecherin der Stadt mit, dass es „derzeit knapp unter 200 Stationen mit je der doppelten Anzahl an Ladepunkten“ gibt. Zusätzlich gebe es aber zahlreiche Stationen auf Flächen des Landes wie beispielsweise am Landtag oder bei Landesbehörden (schätzungsweise 100 bis 200) sowie vor Einzelhandel, Hotels und Parkraumbewirtschaftern.

Und: Stuttgart plant, weiter Boden gutzumachen. Bis Ende 2021 sollen in der Landeshauptstadt laut der Sprecherin „weitere über 300 Stationen mit je zwei Ladepunkten hinzukommen“. Die Stadt unterstütze dabei private Investoren, indem sie hierfür Flächen kostenfrei zur Verfügung stelle, teilweise auf Gebühren verzichte und gegebenenfalls sogar die Mehrkosten trage. Auf einer interaktiven Karte können interessierte Ladepunktbetreiber erkennen, wo in einem Stadtteil noch Standorte für eine Ladesäule verfügbar sind.

Eine Million Ladepunkte bis 2030

Auch die Bundesregierung will den Ausbau dieser Infrastruktur vorantreiben – bis 2030 soll es hierzulande eine Million Ladepunkte geben. Doch bislang halten sich viele Verbraucher mit dem Kauf eines Elektroautos noch zurück. Grund hierfür ist angesichts der begrenzten Reichweiten der Fahrzeuge das noch nicht flächendeckende Ladenetz.

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In ihrem Konjunkturpaket will die Regierung zusätzlich 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau moderner Ladesäulen-Infrastruktur investieren sowie in die Förderung von Forschung und Entwicklung der Elektromobilität und die Batteriezellfertigung. „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur als notwendige Voraussetzung zum Hochlauf der E-Mobilität wird beschleunigt.“

BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae betonte, auch der Ausbau privater Lademöglichkeiten müsse vorangetrieben werden. „Wir dürfen hier nicht auf halber Strecke stehen bleiben.“