Am Samstag wurde unter freiem Himmel ein Rave veranstaltet. Foto: Lichtgut/ Julian Rettig

Zuerst mitten in der Stuttgarter Innenstadt, dann in den Clubs: Beim „Durch die Nacht“-Clubfestival haben Hunderte zu Elektromusik gefeiert und getanzt. Voll aufdrehen durften die DJs jedoch nicht.

Stuttgart - Wo sich normalerweise Shoppingwütige von ihrer Tour durch das Einkaufszentrum Milaneo erholen, wurde am Samstag zu elektronischer Musik getanzt und gefeiert: Das Club Kollektiv Stuttgart hat auf dem Pariser Platz vor dem offiziellen „Durch die Nacht“-Clubfestival eine kleine kostenfreie Elektro-Party unter freiem Himmel veranstaltet.

Mehrere Hundert Elektrofans sind zwischen 14 und 23 Uhr dorthin gekommen – und umso größer der Schatten auf dem Platz wurde, umso mehr wurde auch getanzt. „Ich finde das richtig geil: draußen feiern – und nicht irgendwo im Industriegebiet, sondern mittendrin“, sagt Michael Koker (26). Er ist mit drei Freundinnen zu dem Rave gekommen – so werden Tanzveranstaltungen mit Elektromusik auch bezeichnet. „Mittags war es uns noch zu heiß, aber so ab 17 Uhr kann man sich hier gut auf die Nacht einstimmen.“

Laut Polizei blieb es ruhig

Im Anschluss an die Party auf dem Pariser Platz ging es nämlich in fünf Clubs weiter: dem Climax, Lehmann, Kowalski, White Noise und der Bar Romantica. Für zwölf Euro Eintritt an der Abendkasse konnte man in der Nacht von Samstag auf Sonntag in allen fünf Clubs feiern. Dass es vor Beginn der Partys in den fünf Clubs auch das Festival unter freiem Himmel gab, war relativ spontan: Erst vor etwa vier Wochen habe das Veranstaltungsteam die Genehmigung erhalten, sagt Rainer Guist, Vorsitzender des Club Kollektiv. „Die Organisation war deshalb etwas sportlich, aber wir haben es hinbekommen.“ Auch die Lokalität gefalle ihm: „Ich mag den Pariser Platz, er erinnert mit den Stufen drumherum an ein Atrium.“

Die DJs waren Repräsentanten der fünf Clubs, teilweise die Inhaber selbst. Außerdem hat Rainer Guist als Vertreter des Club Kollektivs aufgelegt. Dass sie mitten in der Stadt aus Lärmschutzgründen nicht voll aufdrehen konnten, fand er nicht schlimm: „Ich finde die Lautstärke super, so wie sie ist. Und ich habe mit einem Nachbar telefoniert, für ihn war es nach Absprache ebenfalls in Ordnung.“ Auch Probleme mit der Polizei gab es keine: „Es ist ruhig geblieben“, bestätigte ein Sprecher der Polizei am Sonntagmorgen.