Beim Umsatz sieht sich Dürr auf Rekordkurs. Foto: dpa

Der Anlagenbauer Dürr hat mit dem 2014 erworbenen Unternehmen Homag viel Freude - aber in diesem Jahr auch Schwierigkeiten. Allerdings nicht wenig zu wenig Interesse.

Bietigheim-Bissingen - Manchmal kann Kundenzuspruch auch zur Belastung werden: Beim Anlagen- und Maschinenbauer Dürr AG haben Liefer- und Produktionsprobleme seines Tochterunternehmens Homag im zweiten Quartal auf den Gewinn gedrückt. Mittlerweile habe man mit einem Kapazitätsausbau reagiert, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Bietigheim-Bissingen bei der Vorlage der Halbjahreszahlen mit.

Die Dürr-Tochter Homag, die Holzbearbeitungsmaschinen herstellt, war angesichts eines Auftragsbooms an ihre Kapazitätsgrenzen geraten. Homag profitiert vom weltweiten Trend zu individuell entworfenen Küchen. Um einzelne Küchen zu produzieren, benötigen die Anbieter sehr viel mehr Maschinen als bei der Serienfertigung.

Umsatz auf Rekordkurs

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Dürr fiel aufgrund der Homag-Problematik im zweiten Quartal um 17,5 Prozent auf 54,9 Millionen Euro. Dürr-Chef Ralf Dieter kündigte ein stärkeres zweites Halbjahr an: „Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung wird sich in den kommenden Monaten aufgrund unseres hohen Auftragsbestands beschleunigen. Wir sind trotz hoher Aufwendungen für die Digitalisierung und des unerwartet hohen Tarifabschlusses zuversichtlich, unsere Jahresziele zu erreichen.“

Beim Umsatz sieht sich Dürr auf Rekordkurs. Für 2018 peilt der Vorstand weiterhin 3,7 bis 3,9 Milliarden Euro an. Die bisherige Umsatz-Bestmarke hatte Dürr nach eigenen Angaben im Jahr 2015 mit 3,77 Milliarden Euro erreicht. Bei der jetzigen Prognose stützt sich das Unternehmen auf den hohen Auftragsbestand von 2,75 Milliarden Euro am Ende des zweiten Quartals.

Dürr beschäftigt in Deutschland rund 8000 Mitarbeiter, insgesamt sind es nach Unternehmensangaben derzeit weltweit rund 15 000.