Das Duell zwischen Stuttgart und Berlin geht weiter: „Liebe Schwaben, wir bringen Euch gerne zum Flughafen“ – ein provokanter Satz, der im Übrigen einen zweiten Teil hat. Er lautet: „Und auf Wunsch auch wieder zurück“. Foto: Steve Hütt

In den sozialen Netzwerken tobt die Schlacht zwischen Berlin und Stuttgart. Doch was sagen die Urheber zu der Debatte? Die BVG lehnt sich im Duell mit den SSB jedenfalls weit aus dem Fenster.

Stuttgart - Der Schlagabtausch zwischen Stuttgart und Berlin ist längst zu einem Selbstläufer geworden. Auf Facebook füllen sich die Kommentarspalten zu den entsprechenden Artikeln. Doch was sagen eigentlich die Urheber – die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) – zu der Debatte?

„Eine Auseinandersetzung zwischen BVG und SSB gibt es nicht“, lassen die Berliner Verkehrsbetriebe wissen. Man sei einander freundschaftlich verbunden, erklärt Pressesprecher Markus Falkner.

Der humorvolle Post aus der Hauptstadt sei lediglich eine witzig gemeinte Reaktion auf die aktuelle Berichterstattung in Schwaben. Dazu Falkner: „Wir haben vollstes Vertrauen in den Humor und das zu Recht große Selbstbewusstsein der Schwaben und sind uns ganz sicher, dass sich die allermeisten durch eine freundschaftliche Neckerei wie diese Busbeklebung nicht beleidigt fühlen.“ Ein Friedensangebot durch um den Bart geschmierten Honig? Möglicherweise.

In Stuttgart gibt man sich unterdessen etwas pikiert bei dem Thema. „Es sei eine freundschaftliche Frotzelei“, erklärt Birte Schaber, Pressesprecherin der SSB, „nicht mehr und nicht weniger“. Sie denke nicht, dass da noch etwas geplant sein. In puncto Witz und Selbstironie sind die Berliner den Stuttgartern offensichtlich eine Buslänge voraus.

Berliner für Marketing bereits mehrfach ausgezeichnet

Dass die Berliner Verkehrsbetriebe etwas von Kommunikation im Allgemeinen und der Sprache in den sozialen Netzwerken verstehen, haben sie vielfach bewiesen. Auf Twitter ruft die BVG ihre Gäste beispielsweise auf, ihre Berliner Bahn-Geschichten zu veröffentlichen. Die Kampagne „#weilwirdichlieben“ ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden.

Vier von etwa 1400 BVG-Bussen waren fast ein Jahr mit dem provokanten Schwaben-Spruch („Liebe Schwaben, wir bringen Euch gerne zum Flughafen“) unterwegs. Dieser habe übrigens einen kleiner geschriebenen zweiten Teil, erinnert der Berliner Pressesprecher freundlich. Er lautete: „Und auf Wunsch auch wieder zurück.“

In all den Monaten sei es im Übrigen zu keinen nennenswerten Protestkundgebungen der Berliner Schwaben gekommen. „Im Gegenteil: Auf unseren Social-Media-Kanälen wurde am Anfang herzhaft gewitzelt und zurückgefrotzelt“, berichtet Falkner. Und zum Jahreswechsel sei die Beklebung wie geplant gegen neue Sprüche ausgetauscht worden.

Ob sich die Berliner nun den Spaß verderben lassen?