Etwa 1000 Menschen gibt es in Stuttgart, die auf einen Heroin-Ersatzstoff angewiesen sind. Eine von ihnen ist Anja Antonio. Seit Jahren ist ist in der Suchthilfe engagiert. Sie weiß: Es fehlen zunehmend Ärzte.

Stuttgart - Etwa 1000 Heroin-Substituierte gibt es in Stuttgart, also Abhängige, die von Ärzten Ersatzstoffe verschrieben bekommen. In den meisten Fällen ist das Methadon. Wie sie leben und warum sie auf die Substitution angewiesen sind, erzählt Anja Antonio im Video. Sie selbst nimmt seit Jahren am Programm teil. Als Mitglied der Suchthilfe JES kennt sie die Szene und weiß: es fehlen immer mehr Ärzte.

In Baden-Württemberg gibt es rund 9500 Substitutionspatienten, sie werden von 220 Suchtmedizinern betreut. „Das waren früher mehr“, sagt etwa Johannes Fechner von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Ihm zufolge verschärfe sich die Lage seit ein, zwei Jahren. Warum das so ist, ist bislang unklar. „Oft fehlt einfach das Wissen um die Patienten“, sagt Anja Antonio. Für viele seien Substituierte keine einfachen Patienten. Dabei handele es sich bei den meisten um einfache Menschen, die einer Arbeit nachgingen und Familien hätten.